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[[Categoria:Pagine che usano RigaIntestazione|Scientia - Vol. IX.djvu{{padleft:154|3|0]]Hirten geworden, die dann durch den Anbau von Getreide, also eines Wildgrases, zu Ackerbauern geworden wären. Der Sprung vom ehemaligen Wildgras zu unsern heutigen Getreide bleibt dann auch immer noch unerklärt.
Haben wir uns aber erst von diesen Gedanken losgemacht, so werden wir erkennen müssen, dass doch die Anfänge der Bodenkultur am nächsten sich an eine Zucht der Nahrungspflanzen der aelteren Menschheit anknüpfen konnten, ja mussten, also au Knollen, Wurzel stocke, Zwiebeln und die mannigfachen Samen der Früchte, die wir als Obst bezeichnen. Auch die schweifenden Sammler waren doch darangebunden, an bestimmten Orten zu bestimmten Perioden wiederzukehren. Wie leicht war es da nun, dass einmal an dem ehemaligen Lagerplatz junge Pflanzen gefunden wurden, die den Zusammenhang mit einer früheren Mahlzeit ganz deutlich verrieten. Und wie leicht konnte auch aus Knollen, die der besseren Aufbewahrung wegen, oder um sie vor Fremden oder Feinden zu verwahren, im Boden vergraben waren, wo sich Knollen natürlich gut frisch erhalten, junger Nachwuchs entstehen, der mm ganz deutlich den Weg zu einer Anpflanzung dieser wichtigen Nahrungspflanze zeigte! Wenn mein verehrter alter Freund Alfred Kirchhoff meinte, Australien wäre deshalb ohne jede Bodenkultur, weil es viel zu trocken sei, so wird das schon dadurch widerlegt, dass hier in Australien diese Anfänge der Bodenkultur sich auf eine Sumpfpflanze stützen.
Es ist auch ausserordentlich zu beachten, dass an den Ufern des Amazonas, also in einem Gebiet, wo nicht einmal etwas erreicht wurde, was man als Halbkultur bezeichnen könnte, der schönste Obstbaum, wie ihn ein begeisterter Reisender genannt hat, die Pupunha zur Kernlosigkeit ausgebildet worden ist, und obgleich sie als Palme einen verhältnissmässig nicht niedrigen Baum darstellt, aus Stecklingen gezogen werden muss. Zu dieser Kernlosigkeit ist aber bei uns von all unserm vielen Obst nur teilweis die Orange und der Wein, der freilich gleich in zwei Formen, in der für Rosinen und der für Korinthen gezogenen gekommen, wenn auch selbst da dieser wirtschaftliche Fortschritt noch nicht völlig durchgeführt ist. Die Banane, die uns ja jetzt so vertraut geworden ist, kann dagegen als eine fast völlig kernlose Obstart der Östlichen Hemissphäre gelten. Wir werden später noch davon zu sprechen haben, wie die eigentümliche, wohl immer noch