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[[Categoria:Pagine che usano RigaIntestazione|Scientia - Vol. IX.djvu{{padleft:432|3|0]]er ist ein hilfloser Sklave der Natur. Erst bei dein Zusammenschliessen von mehreren Individuen zu Stämmen wurde die zivilisatorische Zusammenarbeit möglich. Diese Gruppierung zu Stämmen mit gemeinsamem Besitz fand zuerst in den grossen Grassteppen der Kontinente und zwar in polfernen Gegenden statt, und von da verbreitete sich die erste Kultur nach den Nachbarländern. So kam es dass der Einfluss der Sonne von diesen Nomadenstämmen und ihren Nachfolgern nicht richtig eingeschätzt wurde. Viel mehr fiel ihnen der regelmässige Wechsel der Mondphasen auf, und der Monat wurde die erste grössere Einheit der Zeitrechnung.

In der Morgendämmerung der Zivilisation wurde deshalb der Mond als der Zeitmesser angesehen. Im Sanskrit heisst der Mond Mâs, der Messer; dieses Wort ist offenbar mit dem deutschen « Mass » verwandt, ebenso wie mit dem lateinischen « mensis » (Monat) und « mensura » (Mass). Die erste Messkunde unserer Vorfahren bezog sich demnach auf die Zeitmessung. Die Längenmessungen der herumziehenden Nomaden wurden ohne Zweifel mit Hülfe von Zeitangaben, wie Tagesreisen, bestimmt. Bei den Babyloniern war das grösste Längenmass Kasbu, d. h. eine Doppelstunde. Es ist, wenn man uäher nachsinnt, klar, was die Einführung einer längeren Zeitperiode und ihre Auswertung in dem ältesten Zeitmass, dem Tage, bedeutete. Man konnte nicht nur für so viele Tage, wie man Finger an den Händen hatte, etwas im voraus anordnen, sondern man konnte für ebensoviele Monate bedacht sein. Es muss diesen Anfängern der Zivilisation vorgekommen sein, als ob sie mit dem Ewigkeitsbegriff bekannt geworden wären. Und wenn sie nach langen Beobachtungszeiten gefunden hatten, dass der synodische Monat (von 29,53 Tagen) immer innerhalb der Beobachtungsfehler gleich lang ist im Verhältnis zu dem Sonnentag, hatten sie das Gefühl von einer absoluten Beständigkeit und UnVeränderlichkeit, welche unerhört verschieden war von den ohne Regelmässigkeit sich ereignenden Geschehnissen des täglichen Lebens. Es ist daher kein Wunder, dass mit der Erkenntnis der absoluten Zuverlässigkeit des Zeitmessers, welcher bei allen Berechnungen der Zukunft und bei allen Schilderungen des Geschehenen als der Regulator erschien, eine Verehrung dieses Zeitmessers Platz nahm, welche ihn allmählich über die unzuverlässigen Tiergötter erhob.

Wir finden auch, dass überall bei diesen letztgenannten

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