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die kultur der gegenwart 149

[[Categoria:Pagine che usano RigaIntestazione|Scientia - Vol. VII.djvu{{padleft:157|3|0]] festgehalten ist; denn wenn diese drei Gegenstände auf 458, 481 und 479 Seiten behandelt sind, so ist das das Ergebnis eines Abklärungsverfahrens, bei dem die Frage nach dem eigentlichen, bleibenden Kulturwert der einzelnen Erscheinungen die Dienste - ich möchte im Gegensatz zu dem mikroskopischen Vorgehen der auf ihr Gebiet allein gerichteten Spezialwissenschaft fast sagen: eines Makroskops geleistet hat. Derselbe Nachweis lässt sich natürlich erst recht und in weniger äusserlicher Weise auch au dem Inhalt und Text der geschichtlichen Abschnitte führen: so hat die von dieser Wissenschaft manchmal vergessene oder mindestens zu wenig betonte Frage nach dem Kulturwert der klassischen Philologie den Bearbeitern des dem klassischen Altertum gewidmeten Bandes offenbar deutlich vor Augen gestanden und die Gestalt der ganzen Darbietungen trefflich bestimmt; es ist wohl das erste Mal, dass die Geschichte der griechischen und der römischen Literatur in dieser Weise vorgetragen wird, sub specie, wenn nicht aeterni, so doch saeculorum betrachtet und mit dem freien Blicke der vollen Sachkennerschaft eingereiht unter den Gesichtspunkt des Problems: «Was sind uns die Alten?»

Von den systematischen Darstellungen liegen mir drei vor, die der christlichen Theologie, der Philosophie und der Rechtswissenschaft; ich stehe allen dreien nicht als Fachmann gegenüber, was in gewissem Sinne ein Nachteil, jedenfalls aber insofern wohl ein Vorteil ist, als das Werk sich mit seiner encyklopädischen Darbietung ja gerade in erster Linie nicht an die Vertreter der einzelnen Wissenschaften wendet. Und den Bedürfnissen dieser Nichtfachleute werden die drei Abschnitte nach meinem Eindruck und nach meiner Erfahrung sehr gut gerecht; darauf wirken gleich zu Anfang eines jeden von ihnen die musterhaft entworfenen Kapitel über das Wesen der 3 Wissenschaftsgebiete in entscheidender Weise ein, und dieser grosszügigen Grundlegung entspricht durchaus die weitere Aufrollung des Systems, bei der das Zusammenwirken verschiedener Mitarbeiter für mein Gefühl einer - verständig aufgefassten - Einheitlichkeit nirgends Abbruch tut. In dem der Religion gewidmeten Bande wird das Nebeneinander der katholischen und der protestantischen Theologie in einem tunlichst parallelen Aufbau gerade durch diesen Parallelismus sowie seine Schwankungen und Unterbrechungen ganz besonders fruchtbar und lehrreich.

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