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[[Categoria:Pagine che usano RigaIntestazione|Scientia - Vol. VII.djvu{{padleft:44|3|0]] Jodid. Später sind analoge Versuche an anderen Kolloiden meist so ausgeführt worden, dass man die Kolloide in Wasser löste und dann die Salz-Konzentrationen aufsuchte, bei welchen die Kolloide aus ihrer Lösung gleich stark ausgefällt werden. Im Wesentlichen führen beide Methoden zu gleichem Ziel. Bei der ersten liegt aber der unmittelbare Vergleich mit der Salzwirkung auf Organismen insofern näher, als es sich ja auch hier wohl meist um die Wirkung auf feste, strukturierte Kolloidgebilde handelt, wie z. B. die Plasmahaut eines ist.
Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass neuerdings von Porges und Neubauer sowie von Pauli gezeigt worden ist, dass die Salze auch schon in den kleinen im Leben eine Rolle spielenden Konzentrationen einen deutlichen Effekt auf den Lösungszustand der organischen Kolloide ausüben.
Durch derartige Studien ist man nun heute einigermassen davon unterrichtet, in welcher Reihenfolge sich die Wirkungen der Ionen auf die physiologisch wichtigsten Kolloide, wie Eiweiss, Gelatine, Lecithin in den Gruppen der Alkali-, Erdalkali-, Schwermetall-Kationen und der Anionen abstufen.
Gehen wir nun zur Erörterung derjenigen Beobachtungen über, welche die Salzeinflüsse auf Organismen als Einflüsse auf deren Kolloidkomponenten erscheinen lassen! Wir wollen dabei nicht historisch vorgehen, das hiesse: die Besprechung der merkwürdigen Funde voranstellen, durch welche Jacques Loeb zum ersten Mal auf die Idee gebracht wurde, Salzeinflüsse als Kolloidbeziehungen zu deuten. Diese Befunde liegen theoretisch nicht ganz einfach und werden deshalb besser erst später erörtert. Wir wollen hier mit Beobachtungen beginnen, bei denen der Vergleich mit Salzeinflüssen auf tote Kolloidsysteme möglichst nahe liegt.
Wenn man sich von einer grösseren Zahl von anorganischen Salzen Lösungen herstellt, welche alle unter einanander den gleichen osmotischen Druck haben und gleichzeitig einen Druck, der annähernd mit demjenigen von Säugetierzellen übereinstimmt, und wenn man in jede Lösung rote Blutkörperchen eines Tieres, sagen wir eines Rindes, hineinbringt, so findet man nach meinen Beobachtungen, dass der rote Farbstoff allmählich, d. h. meist im Verlauf von Stunden bis Tagen, aus den Blutkörperchen austritt, dass also die sogenannte Hämolyse eintritt, aber nicht in allen Salzlösungen