Advokatenschreiber

Advokatenschreiber (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Advokatenschreiber die Advokatenschreiber
Genitiv des Advokatenschreibers der Advokatenschreiber
Dativ dem Advokatenschreiber den Advokatenschreibern
Akkusativ den Advokatenschreiber die Advokatenschreiber

Worttrennung:

Ad·vo·ka·ten·schrei·ber, Plural: Ad·vo·ka·ten·schrei·ber

Aussprache:

IPA: [atvoˈkaːtn̩ˌʃʁaɪ̯bɐ]
Hörbeispiele:  Advokatenschreiber (Info)

Bedeutungen:

[1] historisch: Person, die bei einem Advokaten Dokumente anfertigt

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Advokat und Schreiber sowie dem Fugenelement -en

Sinnverwandte Wörter:

[1] Rechtsreferent

Beispiele:

[1] „Es gibt bekanntlich verschiedene Klassen von Advokatenschreibern. Da ist vor allem der Volontär, der bezahlt hat und ein Rechtsanwalt in spe ist. Er hat Jahresrechnung beim Schneider, verkehrt in Gesellschaften, kennt eine Familie in Gowerstreet und eine andre in Tavistocksquare, besucht in den Ferien seinen Vater, der eine Unzahl Pferde hält – kurz, er ist der Aristokrat unter den Schreibern. “[1]
[1] „Auch schienen hier gewaltig viele Geschäfte abgemacht zu werden, wenn man aus der Menge Advokatenschreiber, die mit Aktenstößen herein- und hinauseilten, einen Schluß ziehen darf. “[2]
[1] „»Bäuerin,« sagte er heiser, und sein Hals machte vergebliche Anstrengungen, sich aus den Schultern zu recken, »so stehe ich hier. Seht mich genau an. Das ist aus dem elenden Bogenschmierer und Advokatenschreiber geworden! – und ich bin doch einer vom Brinkschultenhof, einer aus der Familie der Erbfreien, ein Sälzer, um so herunterzukommen.«“[3]
[1] „Aber zuweilen gab es doch auch Festtage für den Advokatenschreiber, welcher nach zwei Jahrzehnten Vertrauensmann des Anwalts geworden war. “[4]
[1] „Gemütliche Leute verkehren hier – kleine Beamte, vornehmlich des Magistrats, Buchhalter, Kontoristen und Prokuristen der umgebenden Geschäftsgegend, Industrielle der mittleren Ordnung, Advokatenschreiber und sonstige Gelehrte – lauter brave Männer, die hier entweder Mittag halten oder sich zum Mittage vorbereiten, indem sie der rastlos dahinstürmenden Welt ein rühmliches Exempel geben, daß der gute Mensch, sofern er nur will, auch in Berlin und mitten am Tage, wenn das Leben in voller Bewegung ist, immer noch Zeit hat, seinen Frühschoppen zu trinken, eine Hand im Solo zu nehmen, einen kleinen Skat zu spielen oder die Zeche auszuwürfeln.“[5]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Advokatenschreiber
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [public] Referenz- und Zeitungskorpora (frei) „Advokatenschreiber
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Advokatenschreiber

Quellen:

  1. Charles Dickens: Die Pickwickier. Erster Band. In: Projekt Gutenberg-DE. Aufbau-Verlag, Berlin 1953 (übersetzt von Gustav Meyrinck), Dreißigstes Kapitel (URL, abgerufen am 12. Dezember 2021).
  2. Charles Dickens: Denkwürdigkeiten des Pickwick-Klubs. Zweiter Teil. In: Projekt Gutenberg-DE. 2, Gutenberg-Verlag, Hamburg (übersetzt von Dr. Carl Kolb), Einundvierzigstes Kapitel. (URL, abgerufen am 12. Dezember 2021).
  3. Joseph von Lauff: Die Brinkschulte. In: Projekt Gutenberg-DE. G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1923, Zehntes Kapitel (URL, abgerufen am 12. Dezember 2021).
  4. Otto von Leixner: Herbstfäden. In: Projekt Gutenberg-DE. Verlag von Otto Janke, o.J., »Nichts für mich.« (URL, abgerufen am 12. Dezember 2021).
  5. Julius Rodenberg: Bilder aus dem Berliner Leben. In: Projekt Gutenberg-DE. Rütten. & Loening, 1986, Im Herzen von Berlin (URL, abgerufen am 12. Dezember 2021).
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