Biologismus
Biologismus (Deutsch)
Substantiv, m
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | der Biologismus | — |
Genitiv | des Biologismus | — |
Dativ | dem Biologismus | — |
Akkusativ | den Biologismus | — |
Worttrennung:
- Bio·lo·gis·mus, kein Plural
Aussprache:
- IPA: [bioloˈɡɪsmʊs]
- Hörbeispiele: Biologismus (Info)
- Reime: -ɪsmʊs
Bedeutungen:
- [1] eine philosophische und weltanschauliche Position, die menschliche Verhaltensweisen und gesellschaftliche Zusammenhänge vordringlich durch biologische Gesetzmäßigkeiten zu erklären versucht[1]
Herkunft:
- Der Begriff „Biologismus“ wurde durch den Philosophen Heinrich Rickert (1863 – 1936) in seiner Schrift „Lebenswerte und Kulturwerte“ (1911/12) geprägt.[2]
Beispiele:
- [1] „Historisch hat der Biologismus seine Wurzeln in der frühen Neuzeit. […] Vom Biologismus im engeren Sinn kann jedoch erst im 19. Jahrhundert gesprochen werden.“[3]
- [1] „Bei Haeckel ist der Biologismus auf die Spitze getrieben, die selektionistische Argumentation auf alle Aspekte der menschlichen Kultur und Gesellschaft ausgedehnt.“[4]
- [1] „Lorenz steht in seiner Ethik beispielhaft für jene Position, die man als „normativen Biologismus“ bezeichnet hat. […] Der „normative Biologismus“ ist vielfach und zu Recht kritisiert worden, […]“[5]
- [1] „Die nationalsozialistischen Exzesse sind auch das eindrucksvollste wie erschütterndste Beispiel für die möglichen „praktischen“ Konsequenzen eines Biologismus.“[6]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] Biologismus in den Geisteswissenschaften, normativer Biologismus
Wortbildungen:
- [1] biologistisch
Übersetzungen
[1]
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „Biologismus“
- [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Biologismus“
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Biologismus“
- [1] Duden online „Biologismus“
- [1] Michael Schmitt (Herausgeber): Lexikon der Biologie. In 10 Bänden. 1. Auflage. Herder, Freiburg im Breisgau/Basel/Wien 1983–1992, DNB 550880577, Band 2, Seite 19 ff., Artikel „Biologismus“
- [1] Der Neue Herder. In 2 Bänden. Herder Verlag, Freiburg 1949, Band 1, Spalte 398, Artikel „Biologismus“
Quellen:
- Definition nach: Wikipedia-Artikel „Biologismus“
- nach: Michael Schmitt (Herausgeber): Lexikon der Biologie. In 10 Bänden. 1. Auflage. Herder, Freiburg im Breisgau/Basel/Wien 1983–1992, DNB 550880577, Band 2, Seite 19 ff., Artikel „Biologismus“
- Michael Schmitt (Herausgeber): Lexikon der Biologie. In 10 Bänden. 1. Auflage. Herder, Freiburg im Breisgau/Basel/Wien 1983–1992, DNB 550880577, Band 2, Seite 19, Artikel „Biologismus“
- Michael Schmitt (Herausgeber): Lexikon der Biologie. In 10 Bänden. 1. Auflage. Herder, Freiburg im Breisgau/Basel/Wien 1983–1992, DNB 550880577, Band 2, Seite 20, Artikel „Biologismus“
- Eckart Voland: Natur der Moral – Genese und Geltung in der Ethik, in: Ulrich Lüke, Hubert Meisinger, Georg Souvignier (Herausgeber): Der Mensch – nichts als Natur? Interdisziplinäre Annäherungen, Darmstadt 2007 (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), ISBN 978-3-534-20053-5, Seite 19
- Michael Schmitt (Herausgeber): Lexikon der Biologie. In 10 Bänden. 1. Auflage. Herder, Freiburg im Breisgau/Basel/Wien 1983–1992, DNB 550880577, Band 2, Seite 20, Artikel „Biologismus“
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