Briefrand

Briefrand (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Briefrand die Briefränder
Genitiv des Briefrandes
des Briefrands
der Briefränder
Dativ dem Briefrand
dem Briefrande
den Briefrändern
Akkusativ den Briefrand die Briefränder

Worttrennung:

Brief·rand, Plural: Brief·rän·der

Aussprache:

IPA: [ˈbʁiːfˌʁant]
Hörbeispiele:  Briefrand (Info)

Bedeutungen:

[1] Rand (= die äußere Kante) eines Briefes

Herkunft:

Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus den Substantiven Brief und Rand

Sinnverwandte Wörter:

[1] Seitenrand

Beispiele:

[1] „Am Briefrand, zweimal zwischen den Zeilen und einmal in einer Zeile, befinden sich mehrere Bemerkungen Schillers (vgl. die folgenden Erläuterungen).“[1]
[1] „Die Aufsichtsräte freuen sich derweil über die Sachlichkeit des Bahn-Chefs; über seine netten handschriftlichen Bemerkungen am Briefrand; und über ungewohnten Humor.“[2]
[1] „Als Ambroses seltene Briefe verwirrter klingen und Philip schließlich die verzweifelte Anschuldigung am Briefrand findet, macht er sich auf nach Florenz, um den Vormund zu finden, und ihn den Händen der geheimnisvollen Frau zu entreißen.“[3]
[1] „»Faule Kiste« schrieb [Anmerkung: Waldemar] Kraft an [Anmerkung: M.d.B. Dr. Linus] Kathers Briefrand.[4]
[1] „40.000 immerhin haben ihm in der ablaufenden Legislaturperiode geschrieben, und fast alle haben eine Antwort bekommen. Rau drängt die Kollegen im Kabinett, »auf die Leute einzugehen«, schreibt in feinen Buchstaben an den Briefrand, »F. sollte auf seinen bedenkenswerten Brief eine qualifizierte Antwort haben«. Aber ist das Politik?“[5]
[1] „So hatte die Behörde in den Schreiben, mit denen sie fehlende Unterlagen anmahnt, erst kürzlich eine Formulierung ändern müssen. Bisher hieß es dort, ein senkrechter Strich am linken Briefrand zeige an, dass noch etwas nachgereicht werden müsse. Seit künftige Studenten nachfragten, was »senkrecht« bedeute, steht nun auf dem Kontrollzettel: »Hinweise auf eventuelle Fehler sind durch einen Strich von oben nach unten gekennzeichnet.«“[6]
[1] „Erst mit der 2004 begonnenen Erschließung des umfangreichen Briefnachlasses des Wittenberger Reformators Paul Eber (1511-1569) kamen die Fragmente wieder ans Tageslicht. Frühere Nachlassverwalter hatten die Papierstreifen zum Binden von Ebers Briefen, die in der Gothaer Bibliothek bewahrt sind, als Falz an die Briefränder angeklebt. Zusammengefügt ergaben die Fragmente einen Kleinen Katechismus von Martin Luther (1483-1546) in Deutsch und in Niedersorbisch.“[7]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Adjektiv: äußerer / linker / oberer / rechter / seitlicher / unterer Briefrand

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [public] Referenz- und Zeitungskorpora (frei) „Briefrand
[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Briefrand

Quellen:

  1. Friedrich Schiller, Julius Petersen, Gerhard Fricke, Lieselotte Blumenthal, Benno von Wiese: Schillers Werke: Bd. Briefe an Schiller ( T.). H. Böhlaus Nachf., Seite 47 (Zitiert nach Google Books)
  2. Michael Machatschke: Porträt des Deutsche-Bahn-Chefs Richard Lutz - Deutsche-Bahn-Chef vor der Reifeprüfung. In: Manager-Magazin.de. 27. November 2017, ISSN 0006-2375 (URL, abgerufen am 29. Juni 2021).
  3. Liebesthriller "Meine Cousine Rachel" – Herrin seiner Leidenschaft. In: Spiegel Online. 7. September 2017, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 29. Juni 2021).
  4. Flüchtlinge – Kraft für jeden. In: Spiegel Online. Nummer 27/1950, 5. Juli 1950, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 29. Juni 2021).
  5. Hans Leyendecker: Der gute Mensch aus Wuppertal. SPIEGEL-Redakteur Hans Leyendecker über den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Johannes Rau (SPD) *. In: Spiegel Online. Nummer 18/1985, 28. April 1985, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 29. Juni 2021).
  6. Jürgen Dahlkamp, Udo Ludwig: Hochschulen – Richtig unter Dampf. Dürfen sich die Unis bald alle Studenten selbst aussuchen? Was als bahnbrechende Idee gefeiert wird, ist zum Teil heute schon möglich. Nur: Genutzt wird die Chance kaum. In: Spiegel Online. Nummer 07/2004, 8. Februar 2004, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 29. Juni 2021).
  7. Mit Luther lesen lernen – Die Reformation förderte das Entstehen der sorbischen Schriftsprache. ekd.de, Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), Hannover, Deutschland, 27. November 2014, abgerufen am 29. Juni 2021.
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