Launa-Deutsch

Launa-Deutsch (Deutsch)

Substantiv, n

Singular 1 Singular 2 Plural
Nominativ (das) Launa-Deutsch das Launa-Deutsche
Genitiv (des) Launa-Deutsch
(des) Launa-Deutschs
des Launa-Deutschen
Dativ (dem) Launa-Deutsch dem Launa-Deutschen
Akkusativ (das) Launa-Deutsch das Launa-Deutsche

Anmerkung:

Die Form „das Launa-Deutsche“ wird nur mit bestimmtem Artikel verwendet. Die Form „Launa-Deutsch“ wird sowohl mit als auch ohne bestimmten Artikel verwendet.

Alternative Schreibweisen:

Launadeutsch

Worttrennung:

La·u·na-Deutsch, Singular 2: La·u·na-Deut·sche, kein Plural

Aussprache:

IPA: [laˈʔunaˌdɔɪ̯t͡ʃ]
Hörbeispiele:  Launa-Deutsch (Info)

Bedeutungen:

[1] mit Inter- und Transferenzen aus dem Spanischen durchsetzte Varietät der deutschen Sprache, die in der chilenischen Región de los Lagos, vor allem um den Lago Llanquihue, gesprochen wird

Synonyme:

[1] Laguna-Deutsch/Lagunadeutsch, Lagunen-Deutsch/Lagunendeutsch

Oberbegriffe:

[1] Deutsch

Beispiele:

[1] „[…] besonders in der Llanquihue-Region wurde die Vermischung von Deutsch und Spanisch so üblich, daß die Deutschen in den Llanos die Sprache der Siedler abfällig ‘Launa-Deutsch’ nannten (Verballhornung von ‘laguna’=See, Lagune).“[1]
[1] „Mit der Zeit verschwanden die unterschiedlichen Dialekte und es entwickelte sich das ‚Launa-Deutsch‘ oder ‚Lagunendeutsch‘, die Sprache des Seengebiets.“[2]
[1] „Am Llanquihue entwickelt sich eine von spanischen Lexemen interferierte Ausgleichsvarietät, das sogenannte ‚Launa-Deutsch‘[…].“[3]
[1] „Spanische Wörter und Ausdrücke wurden an das deutsche Sprachsystem angepaßt, was bald zum typischen ‚Launa-Deutsch‘ führte.“[4]
[1] „Das hatte zur Folge, dass einige Deutsch-Chilenen Deutsch und Spanisch teilweise vermischten und sich somit eine Art Dialekt entwickelte, das so genannte Launa-Deutsch.[5]
[1] „Hier entwickelte sich eine mit spanischen Lexemen durchsetzte Sprachform – das ‚Launa-Deutsch‘[…].“[6]
[1] „Als Resultat dieses Sprachkontakts vermutet man die Entstehung des ‚Launa-Deutschs‘.“[7]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Isadora Rojas Marquez: Sprachkontakt und die Verwendung der deutschen Sprache in Chile am Beispiel des „Launa-Deutsch“. GRIN, München 2013, ISBN 978-3-656-45559-2, URN:nbn:de:101:1-2013111426816, Seite 20–22 (Studienarbeit).
[1] Wikipedia-Artikel „Launa-Deutsch

Quellen:

  1. Eva Katrin Reiter: Die Deutschen in Chile. Mainz 1992, Seite 125 (Ms., Magisterarbeit an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz).
  2. Christine Singer: Zur Sonderstellung der deutschen Minderheit in Chile. Deutsche Auswanderer zwischen Mythos und Realität. Konstanz 1998, URN:nbn:de:bsz:352-opus-2044, Seite 23 (Magisterarbeit im Fach Geschichte an der Universität Konstanz, URL: PDF 0,39 MB)
  3. Peter Rosenberg: Deutsche Minderheiten in Lateinamerika. [1998]. In: Hernâni Donato, Renata S. G. Kutschat, Joachim Tiemann (Herausgeber): Institut Martius-Staden. Jahrbuch 2001–2002. Nummer 49, Nova Bandeira, São Paulo 2001/2002, ISSN 1677-051X, Seite 34.
  4. Ulrike Ziebur: Die soziolinguistische Situation von Chilenen deutscher Abstammung. In: Harald Weydt (Herausgeber): Linguistik online. Sprachgruppen im Alltag – Language Groups in Everyday Life. Band 3, Nummer 3, Bern 2000, ISSN 1615-3014, Stichpunkt »2.3 Die deutsche Sprache in Chile« (URL, abgerufen am 21. Mai 2014).
  5. Kerstin Hein: Hybride Identitäten. Bastelbiografien im Spannungsverhältnis zwischen Lateinamerika und Europa. transcript Verlag, Bielefeld 2006, ISBN 978-3-89942-447-8, Seite 132, DNB 977764370 (Google Books).
  6. Lenka Galbová: Das Deutsche außerhalb der heutigen deutschsprachigen Länder. Brno (Brünn) 2010, Seite 14 (Bachelorarbeit im Fach Deutsche Sprache und Literatur an der Masaryk-Universität, URL: PDF 0,66 MB, abgerufen am 21. Mai 2014).
  7. Isadora Rojas Marquez: Sprachkontakt und die Verwendung der deutschen Sprache in Chile am Beispiel des „Launa-Deutsch“. GRIN, München 2013, ISBN 978-3-656-45559-2, URN:nbn:de:101:1-2013111426816, Seite 3 (Studienarbeit).
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