Pseudovirus

Worttrennung:

Pseu·do·vi·rus, Plural: Pseu·do·vi·ren

Aussprache:

IPA: [ˈpsɔɪ̯doˌviːʁʊs]

Hörbeispiele:  Pseudovirus ^(Info)

Bedeutungen:

[1] Medizin, Gentechnologie, Diagnostik: künstlich hergestelltes Virus, das einem zu beobachtenden Virus ähnelt, das aber an einigen Stellen verändert wurde, um dann damit Experimente durchführen zu können (die kontrollierter ablaufen und sicherer sind, weil die Übertragbarkeit des originalen Virus hier nicht gegeben ist)

[2] Biologie: Familie der Ortervirales

Herkunft:

Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus den pseudo- und Virus

Oberbegriffe:

[1, 2] Virus

Beispiele:

[1] „Durch Verwendung eines Vektors, der sich nicht selbst replizieren kann und daher nicht pathogen ist, können Viren in einem sichereren System untersucht werden. Im Falle von SARS-CoV-2 muss das Pseudovirus das S-Glykoprotein exprimieren, das den Eintritt in die Wirtszellen vermittelt, indem es an das menschliche Angiotensin-konvertierende Enzym 2 (ACE2) bindet.“[1]

[1] „Hierfür wurde ein Pseudovirus mit dem Spike-Protein des U.K.-Stammes generiert. Das Pseudovirus weist dieselben Eigenschaften bezüglich Bindung und Eindringen in die Zelle auf wie das SARS-CoV-2-Virus selbst.“[2]

[1] „Pfizer und Biontech führten Experimente mit sogenannten Pseudoviren durch, die das jeweilige Spikeprotein der echten Viren auf ihrer Oberfläche tragen.“[3]

[1] „Ihr Experiment führten sie nicht mit echten Coronaviren durch, sondern mit sogenannten Pseudoviren, die aber das jeweilige Spikeprotein auf ihrer Oberfläche tragen. Die Forscher konnten zeigen, dass die Antikörper von insgesamt 16 Geimpften die Pseudoviren mit mutiertem Spike-Protein praktisch genauso wirkungsvoll ausschalten wie solche mit nicht-verändertem Spike-Protein.“[4]

[2]

[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Pseudovirus“

[*] Wikipedia-Artikel „Ortervirales“, dort als Familie genannt

[2] Lexikon der Biologie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 1999 auf spektrum.de, „Pseudovirus“

Quellen: