Schängel

Schängel (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Schängel die Schängel
Genitiv des Schängels der Schängel
Dativ dem Schängel den Schängeln
Akkusativ den Schängel die Schängel

Worttrennung:

Schän·gel, Plural: Schän·gel

Aussprache:

IPA: [ˈʃɛŋl̩]
Hörbeispiele:  Schängel (Info)
Reime: -ɛŋl̩

Bedeutungen:

[1] koblenzisch: ein in Koblenz am Rhein geborener Mensch
[2] koblenzisch: aus deutsch-französischen Mischehen hervorgegangene Kinder
[3] koblenzisch: Diminutivform von Schang, dem im Rheinland weit verbreiteten Rufnamen für den französischen Vornamen Jean bzw. die entsprechenden deutschen Vornamen Johann, Johannes, Hans, Hannes
[4] koblenzisch: Schängelbrunnen in Koblenz vor dem alten Rathaus
[5] koblenzisch: der Koblenzer Lokalanzeiger

Herkunft:

Diminutivform von Schang, dem im Rheinland weit verbreiteten Rufnamen für den französischen Vornamen Jean bzw. die entsprechenden deutschen Vornamen Johann, Johannes, Hans, Hannes[1]

Verkleinerungsformen:

Schängelche (Diminutiv vom Diminutiv!)

Beispiele:

[1] Was das Bobbele für Freiburg (im Breisgau) ist, ist der Schängel für Koblenz.
[1] "Dä Schängel es dat Pseudonym für alle Kowelenzer. Die Hymne dazu dat "Kowelenzer Schängelche" vom Mundartdichter Josef Cornelius wurde von Karl Kraehmer vertont. Der Schängelbrunnen am Rathaus wurde 1940 von Prof. Burger geschaffen."[2][3]
[1] „Das Schwesterchen, das wir gekriegt haben, hieß Wiebke und war ein Koblenzer Schängel, weil alle in Koblenz auf die Welt gekommenen Kinder Koblenzer Schängel waren.“[4]
[5] "Dä Schängel, wie dat Wocheblättche liebevoll von dänne Kowelenzer genannt wierd, kimmt seit 1964 in der Rejel äimol en der Woch."[5]

Charakteristische Wortkombinationen:

[?] echter Kowelentzer Schängel

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1–4] Wikipedia-Artikel „Schängel
[1–4] Hans Bellinghausen (Herausgeber): 2000 Jahre Koblenz. Geschichte der Stadt an Rhein und Mosel. Boldt, Boppard am Rhein 1971, ISBN 3-7646-1556-7, Kapitel "Schängel" - französischen Ursprungs, Seite 412 - 415
[1–3] Manfred Gniffke: Mir sein Kowelenzer Schängelcher - Geschichten und Anektdoten aus dem alten Koblenz, Seite 10-12, 2. Auflage 2007, ISBN 978-3-8313-1695-3
[1, 3, 4] Merian - Koblenz, Heft vom 2. Februar 1978, Seite 130, Eintrag: "Der Schängel"
[1, 3–5] Hannelore Kraeber: Neues Wörterbuch der Koblenzer Mundart. 2. Auflage. Fuck, Koblenz 1992, Seite 288, Artikel "Schängel"
[3] Josef Müller (Bearbeiter und Herausgeber), ab Band Ⅶ herausgegeben von Karl Meisen, Heinrich Dittmaier und Matthias Zender: Rheinisches Wörterbuch. 9 Bände. Bonn und Berlin 1928–1971, Stichwort „Schängel“.
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchängel

Quellen:

  1. Hans Bellinghausen (Herausgeber): 2000 Jahre Koblenz. Geschichte der Stadt an Rhein und Mosel. Boldt, Boppard am Rhein 1971, ISBN 3-7646-1556-7, Seite 412: "Es wurden besonders viele französische Worte aufgenommen, vor allem nach der französischen Revolution 1789. … Im folgenden seien einige Ausdrücke dieser Art … aufgeführt: … Schang (Jean) = Johann. Der Vorname Schang oder in seiner Verkleinerungsform Schängel verdankt somit Form und Aussprache der „Franzosenzeit“."
  2. nach: Hannelore Kraeber: Neues Wörterbuch der Koblenzer Mundart. 2. Auflage. Fuck, Koblenz 1992, Seite 288, Artikel "Schängel"
  3. Die in Koblenz vielbesungene Koblenzer "Nationalhymne" Dat Kowelenzer Schängelche, 1914 von Josef Cornelius verfasst und von Karl Kraehmer vertont ist abgedruckt in: Hans Bellinghausen (Herausgeber): 2000 Jahre Koblenz. Geschichte der Stadt an Rhein und Mosel. Boldt, Boppard am Rhein 1971, ISBN 3-7646-1556-7, Seite 415
  4. Gerhard Henschel: Kindheitsroman. Hoffmann und Campe, Hamburg 2004, ISBN 3-455-03171-4, Seite 28.
  5. Hannelore Kraeber: Neues Wörterbuch der Koblenzer Mundart. 2. Auflage. Fuck, Koblenz 1992, Seite 288, Artikel "Schängel"

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: Gläschen, Schlägen, schlänge
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