Teufelsgeiger

Teufelsgeiger (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Teufelsgeiger die Teufelsgeiger
Genitiv des Teufelsgeigers der Teufelsgeiger
Dativ dem Teufelsgeiger den Teufelsgeigern
Akkusativ den Teufelsgeiger die Teufelsgeiger

Worttrennung:

Teu·fels·gei·ger, Plural: Teu·fels·gei·ger

Aussprache:

IPA: [ˈtɔɪ̯fl̩sˌɡaɪ̯ɡɐ]
Hörbeispiele:  Teufelsgeiger (Info)

Bedeutungen:

[1] Musik: einer der seit dem Ende des 17. Jahrhunderts in ganz Europa umherziehenden, konzertierenden, virtuosen Geiger, die den norditalienischen Violin-Stil in den Musikzentren Europas verbreiteten

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Teufel und Geiger sowie dem Fugenelement -s

Oberbegriffe:

[1] Geiger

Beispiele:

[1] „Es war die stupende Virtuosität dieser italienischen Musik-Stars, die allmählich der fantastischen Gestalt des dämonischen Teufelsgeigers Raum geben wird, wie sie ein letztes Mal der legendäre Hexenmeister Niccolò Paganini verkörpern sollte. Denn mit dem Siegeszug des modernen Hammerflügels geht das Goldene Zeitalter der italienischen Teufelsgeiger zu Ende.“[1]
[1] „Als in Nizza am 27. Mai 1840 um 17 Uhr 20 die Totenglocke läutet, weiß jeder, dass er jetzt endlich gestorben ist: Niccolò Paganini, der berühmteste Geigen-Virtuose aller Zeiten. Und jeder weiß, dass der Teufel gekommen war, um sich seine Seele zu holen. Hatte er nicht dem Priester Caffarelli auf dem Totenlager alles gestanden? Dass er vor vielen Jahren einen Bund mit dem Satan geschlossen und damals seine Geliebte ermordet hatte, um aus ihrem Gedärm jene G-Saite zu gewinnen, auf der er ganze Konzerte spielte? Wie der Leichnam Corellis wurde auch die Leiche Paganinis konserviert. Man spritzte eine Lösung aus chlorsaurem Zink in die Venen und Arterien. Aber anders als Corelli, wurde Paganini nicht bestattet. Im Gegenteil: man ließ die Leiche im Sterbezimmer liegen, wo Schaulustige den toten Teufelsgeiger gegen Entgelt besichtigen konnten.“[2]
[1] „Enrico Onofri, einer jener italienischen Teufelsgeiger, die mit ihrem impulsiven Spiel der Barockmusik den letzten Rest pompöser Betulichkeit ausgetrieben haben, wagt sich auch an die Vokalmusik.“[3]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] das goldene Zeitalter der Teufelsgeiger

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[*] Wikipedia-Artikel „Teufelsgeiger
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Teufelsgeiger (ein Beispiel im Kernkorpus)
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Teufelsgeiger

Quellen:

  1. Wolfgang Scherer, SWR2 (Herausgeber): SWR2 Musikstunde, Das Goldene Zeitalter der Teufelsgeiger (5), „Violinen, Virtuosen, Vibrationen“; Sendung von Freitag, 01. Juli 2016, 9:05 Uhr SWR2, Sendemanuskript auf www.swr.de/swwr2
  2. Wolfgang Scherer, SWR2 (Herausgeber): SWR2 Musikstunde, Das Goldene Zeitalter der Teufelsgeiger (1), „Erzengel und Satan“; Sendung von Montag, 27. Juni 2016 9.05 - 10.00, aus dem Sendemanuskript von SWR2, Seite 8
  3. j. h.: Schöpferischer Aufbruch. In: NZZOnline. 10. März 2004, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 2. Juli 2016).
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