Versatzstück

Versatzstück (Deutsch)

Substantiv, n

Singular Plural
Nominativ das Versatzstück die Versatzstücke
Genitiv des Versatzstücks
des Versatzstückes
der Versatzstücke
Dativ dem Versatzstück
dem Versatzstücke
den Versatzstücken
Akkusativ das Versatzstück die Versatzstücke

Worttrennung:

Ver·satz·stück, Plural: Ver·satz·stü·cke

Aussprache:

IPA: [fɛɐ̯ˈzat͡sˌʃtʏk]
Hörbeispiele:  Versatzstück (Info)

Bedeutungen:

[1] beweglicher Teil der Bühnendekoration
[2] übertragen, allgemein: fertiges Teil, das an anderer Stelle eingesetzt wird
[3] süddeutsch, österreichisch: Pfand

Herkunft:

Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus den Substantiven Versatz und Stück

Synonyme:

[3] Pfand, Pfandstück

Oberbegriffe:

[1] Bühnenbild

Beispiele:

[1] „Herbert zog Martha nach sich, dem Ausgang der Schauspieler zu. In dem engen Gange, angefüllt mit immer dichter und dichter werdendem Qualm, drängte sich eine kopflose, aller Überlegung bare Masse. […] In diese Menge stürzte Paul Herbert sich nicht, er zog Martha abseits, zu einem anderen Pförtchen, an das in der Verwirrung niemand gedacht hatte. Sie stolperte über Versatzstücke, ihr Fuß verfing sich in Stricken, die Schleppe ihres Kleides hing in Fetzen.“[1]
[2] „Menschenrechte sind zum Hohlbegriff geraten, zum Versatzstück politischer Sonntagsreden, zum außenpolitischen Fetisch für jedwede politische Glaubensrichtung“.[2]
[2] „Dieser Satz ist ein Stehsatz, der als Versatzstück überall beliebig verwendet werden kann, und der nicht wortwörtlich mit dem wirklich Gesagten übereinstimmen muß. Im gegenständlichen Fall hat der Asylwerber in keiner Weise auch nur einen ähnlichen Satz verwendet, auch nicht sinngemäß.“[3]
[2] „Das gelingt Perez erst beim zweiten Anlauf, als er sich den Stoff später noch einmal vornimmt und aus den gleichen Versatzstücken ein Kunstwerk schafft.“[4]
[3] „Nehmt eure Zuflucht nicht zum Leihhaus! Das führt immer ins Verderben. Ich habe die Beobachtung gemacht, daß den Armen bei der Verlängerung das nötige Geld zu den Zinsen fehlt, und dann ist das Versatzstück verloren.“[5]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Versatzstück
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalVersatzstück
[1, 3] Duden online „Versatzstueck

Quellen:

  1. Hedwig Schobert  WP: Künstlerblut. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel XXIV (URL).
  2. Stefan Kornelius: Außenpolitik: Missbrauch der Moral. In: sueddeutsche.de. 19. Mai 2010, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 18. Dezember 2013).
  3. Entscheidung des österreichischen Verwaltungsgerichtshofs vom 21. November 1996
  4. Jakob Hessing: Der jiddische Witz. Eine vergnügliche Geschichte. Beck, München 2020, ISBN 978-3-406-75473-9, Seite 111.
  5. Honoré de Balzac  WP: Tante Lisbeth. In: Projekt Gutenberg-DE. (URL).
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