intern Vertriebener

intern Vertriebener (Deutsch)

Substantiv, m, Wortverbindung, adjektivische Deklination

starke Deklination ohne Artikel
Singular Plural
Nominativ intern Vertriebenerintern Vertriebene
Genitiv intern Vertriebenenintern Vertriebener
Dativ intern Vertriebenemintern Vertriebenen
Akkusativ intern Vertriebenenintern Vertriebene
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel
Singular Plural
Nominativ der intern Vertriebenedie intern Vertriebenen
Genitiv des intern Vertriebenender intern Vertriebenen
Dativ dem intern Vertriebenenden intern Vertriebenen
Akkusativ den intern Vertriebenendie intern Vertriebenen
gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …)
Singular Plural
Nominativ ein intern Vertriebenerkeine intern Vertriebenen
Genitiv eines intern Vertriebenenkeiner intern Vertriebenen
Dativ einem intern Vertriebenenkeinen intern Vertriebenen
Akkusativ einen intern Vertriebenenkeine intern Vertriebenen

Worttrennung:

in·tern Ver·trie·be·ner, Plural: in·tern Ver·trie·be·ne

Aussprache:

IPA: [ɪnˌtɛʁn fɛɐ̯ˈtʁiːbənɐ]
Hörbeispiele:  intern Vertriebener (Info)

Bedeutungen:

[1] männliche Person, die aufgrund von allgemein gewaltsamen oder bewaffneten Konflikten, Menschenrechtsverletzungen oder natürlichen (häufig als Folge des Klimawandels) beziehungsweise von Menschen verursachten Katastrophen aus ihrer angestammten, rechtmäßigen Heimat vertrieben und zur Flucht gezwungen wurde, jedoch innerhalb der Staatsgrenzen des eigenen Landes verbleibt

Weibliche Wortformen:

[1] intern Vertriebene

Beispiele:

[1] „Die Rückkehr der Flüchtlinge und intern Vertriebenen soll durch eine Verbesserung der örtlichen Sicherheitslage und Programme zur Verbesserung der Wohnungs- und Arbeitsplatzsituation gefördert werden.“[1]
[1] „Dabei leidet das arme Land immer noch unter den Kriegsfolgen. Es muss gleichzeitig Zehntausende intern Vertriebener und Rückkehrer aus dem Ausland unterbringen.“[2]
[1] „Es gibt keine klare Definition, wann Vertreibung eigentlich endet, so wie es überhaupt keine klare Definition gibt, wer intern Vertriebener ist. Das liegt nun wiederum daran, dass es keine internationale Schutzkonvention für intern Vertriebene gibt.“[3]
[1] „Die kolumbianische NGO CODHES schätzt die intern Vertriebenen sogar auf 3,6 Millionen Menschen mit dem Hinweis, dass der größte Teil der Vertriebenennicht offiziell registriert sei […].“[4]
[1] „Nach UNO-Angaben sind mehr als 4,5 Millionen Menschen in Darfur von internationaler Hilfe abhängig. Die Zahl der intern Vertriebenen ist auf etwa 2,5 Millionen Menschen gestiegen.“[5]
[1] „Die Realität, in der die kolumbianische Gesellschaft – insbesondere Kinder und Jugendliche – lebt, ist geprägt von sozialer Ungerechtigkeit. Armut, Kindesmissbrauch, Ausnützung, Gewalt, Millionen intern Vertriebener und unstabile Familienverhältnisse sind Alltag.“[6]
[1] „Folgen der Intervention sind aus meiner Sicht auch massive Bewegungen von Flüchtlingen und intern Vertriebenen.[7]
[1] „Ich bin auch extrem besorgt über die humanitäre Lage der intern Vertriebenen und der Flüchtlinge in den Nachbarstaaten.“[8]
[1] „Der Krieg in Côte d’Ivoire hatte die Flucht Hunderttausender Menschen zur Folge: Es gab allein 500.000 bis 800.000 intern Vertriebene, 80.000 Menschen flohen in die umliegenden Staaten.“[9]
[1] „Nehmen wir das Beispiel Syrien: Der Krieg hat bisher sechs Millionen Flüchtlinge und intern Vertriebene zur Folge.“[10]

Alle weiteren Informationen zu diesem Begriff befinden sich im Eintrag Binnenvertriebener.
Ergänzungen sollten daher auch nur dort vorgenommen werden.

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „intern Vertriebener (Weiterleitung auf Interne Vertreibung)

Quellen:

  1. Jochen Hayungs, Ralph Göbel-Zimmermann: Über die Situation der in Deutschland lebenden Bürgerkriegsflüchtlinge aus Bosnien-Herzegowina. In: Frankfurter Rundschau. 16. Januar 1997, ISSN 0940-6980, Seite 17.
  2. Kriegsflüchtlinge aus Kosovo ohne Ausweg. In: Zürcher Tagesanzeiger. Nummer 2, 27. Februar 1999, Seite 8.
  3. Bernd Pickert (Interviewer), Andreas Rister (Interviewter): „Die wenigsten Staaten haben Interesse“. In: taz.de. 27. April 2006, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 7. Dezember 2014).
  4. Thomas Jäger, Anna Daun, Daniel Lambach, Carmen Lopera, Bea Maass, Britta Margraf: Die Tragödie Kolumbiens. Staatszerfall, Gewaltmärkte und Drogenökonomie. 1. Auflage. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-531-15462-6, Seite 259 (Zitiert nach Google Books).
  5. Heftige Kämpfe in Darfur. In: St. Galler Tagblatt. Nummer 218, 18. September 2008, Seite 4.
  6. Manege frei für den Frieden. In: St. Galler Tagblatt. Nummer 276, 25. November 2008, Seite 38.
  7. Huda Zein: Militärische Option in Syrien?: Eingreifen unmöglich. In: zenith – Zeitschrift für den Orient. Onlineausgabe. 15. Mai 2012, ISSN 1439-9660 (URL, abgerufen am 7. Dezember 2014).
  8. Ban Ki-moon (Interviewter): „Palästinenserstaat seit langem überfällig“. In: DiePresse.com. 26. September 2012, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 7. Dezember 2014).
  9. Nadine Ansorg: Kriege ohne Grenzen. Ursachen regionaler Konfliktsysteme in Sub-Sahara Afrika. Springer VS, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-658-02528-1, ISBN 978-3-658-02529-8 (eBook), DOI: 10.1007/978-3-658-02529-8, Seite 207–208 (Zitiert nach Google Books).
  10. Sonja Wenger: Europäische Migrationspolitik: «Sie kommen so oder so». In: WOZ Online. Nummer 41/2013, 10. Oktober 2013 (URL, abgerufen am 7. Dezember 2014).

Deklinierte Form

Worttrennung:

in·tern Ver·trie·be·ner

Aussprache:

IPA: [ɪnˌtɛʁn fɛɐ̯ˈtʁiːbənɐ]
Hörbeispiele:  intern Vertriebener (Info)

Grammatische Merkmale:

intern Vertriebener ist eine flektierte Form von intern Vertriebene.
Alle weiteren Informationen findest du im Haupteintrag intern Vertriebene.
Bitte nimm Ergänzungen deshalb auch nur dort vor.
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