< Pagina:Scientia - Vol. IX.djvu
Questa pagina è stata trascritta e formattata, ma deve essere riletta.
253 ÜBER DEN URSPRUNG DES GESTIRNKULTUS

[[Categoria:Pagine che usano RigaIntestazione|Scientia - Vol. IX.djvu{{padleft:429|3|0]]den Dingen, die den Menschen im täglichen Leben umgaben und für sein Wohlergehen von Belang waren. « Es ist ja offenbar, dass eine innige Beschäftigung mit den irdischen Kräften, welche stets in das Leben des Menschen eingreifen, einer früheren Stufe entspricht, als ein ähnliches tiefes Interesse für die leuchtenden Himmelskörper, welche viel weiter entfernt sind und augenscheinlich einen geringeren Einfluss auf den Menschen ausüben.

Die majestätische Erscheinung, welche am Tage über den Himmel schreitet, ebenso wie die Lichtspender, welche den Himmel in der dunklen Nacht beherrschen, und welche ihren Kampf gegen die Wolken und andere feindliche Mächte fechten, muss die Aufmerksamkeit des Menschen schon lange vorher erweckt haben, als die praktische Notwendigkeit während der Entwicklung seines sozialen Lebens ihm seine Abhängigkeit von den Himmelskörpern klar legte ». [1]

Der Mensch lebte anfangs nur für den Augenblick. Wenn der Hunger ihn dazu trieb, ging er auf die Jagd, oder er trieb Fischfang, oder er stillte seine Bedürfnisse mit den Früchten des Waldes oder der Felder. Die Sorge für den künftigen Tag existierte nicht. Recht bald müssen doch hie und da Verhältnisse eingetroffen sein, welche die Aufspeicherung von Vorräten für die Zukunft erwünscht machten. Das befremdet nicht; denn viele Tiere legen auch solche Sammlungen für die kalte Jahreszeit an. Mit dem Erwachen und der Entwicklung des Selbstbewusstseins entstand so eine Zeitrechnung. Die in der kurzen Zeitspanne von 24 Stunden verlaufende Abwechslung zwischen Tag und Nacht übt einen tief einschneidenden Einfluss auf die ganze lebende Natur aus, sowohl auf Tiere, wie auf Pflanzen. Die allerprimitivste Erfahrung muss diesen periodischen Wechsel berücksichtigt haben, und sie wurde der Zeitrechnung zu Grunde gelegt. Die Tage wurden ganz einfach an den Fingern abgezählt. Diese Methode hat überall in der Welt, bei den Indoeuropäern, wie den Semiten, bei den Chinesen und den Ägyptern, wie bei den Südseeinsulanern oder in Amerika eine Spur in der Dekade oder zehntägigen Woche zurückgelassen. In einzelnen Gegenden wurde die Gesamtzahl der Finger und Zehen der Rechnung zu Grunde gelegt, und man erhielt so zwanzigtägige

  1. N. Schmidt : 1. e, 8. 454.
Questa voce è stata pubblicata da Wikisource. Il testo è rilasciato in base alla licenza Creative Commons Attribuzione-Condividi allo stesso modo. Potrebbero essere applicate clausole aggiuntive per i file multimediali.