Amerikanismus

Amerikanismus (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Amerikanismus die Amerikanismen
Genitiv des Amerikanismus der Amerikanismen
Dativ dem Amerikanismus den Amerikanismen
Akkusativ den Amerikanismus die Amerikanismen

Worttrennung:

Ame·ri·ka·nis·mus, Plural: Ame·ri·ka·nis·men

Aussprache:

IPA: [aˌmeʁikaˈnɪsmʊs]
Hörbeispiele:  Amerikanismus (Info)
Reime: -ɪsmʊs

Bedeutungen:

[1] Linguistik: aus dem amerikanischen Englisch ins Deutsche (oder eine andere Sprache) übernommene sprachliche Eigentümlichkeit
[2] Linguistik: sprachliche Eigentümlichkeit des amerikanischen Englisch
[3] Politik (bewertend): die Art und Weise, wie die Vereinigten Staaten von Amerika in der Welt agieren

Herkunft:

Englisch[1]

Sinnverwandte Wörter:

[3] amerikanischer Imperialismus

Gegenwörter:

[3] Antiamerikanismus

Beispiele:

[1] „Wir sprechen im Folgenden weiter von Anglizismen und versuchen gar nicht, den Anteil der Amerikanismen besonders zu thematisieren.“[2]
[1] „Die wohl häufigsten Beanstandungen beschränken sich auf den vermeintlich übermäßigen Gebrauch von Anglizismen und Amerikanismen.“[3]
[1] „Die deutsche Sprache – sagen die selbst ernannten »Retter« – muss gerettet werden vor einer wahren Flut von Anglizismen und Amerikanismen[4]
[1] „Echte Anglizismen und Amerikanismen, also direkte Entlehnungen aus dem Englischen, finden sich bei uns in allen Lebenslagen und Sachbereichen.“[5]
[2] „Andererseits hat das amerikanische Englisch im Laufe von gut 3 1/2 Jahrhunderten sprachliche Neuerungen hervorgebracht … Dies sind die Amerikanismen kraft Entstehung in den USA.“[6]
[3] Der Begriff Amerikanismus diente der SED ebenfalls als innenpolitisches Instrument, um gegen amerikanische Einflüsse auf Jugendkultur, Kultur und Alltagsleben in Ostdeutschland vorgehen zu können.[7]
[3] Die Partei diskutiert – wie Michael Brie – erstaunlicherweise offen über den Antiamerikanismus und definiert mittels eines rhetorischen Tricks die imperiale Ideologie des Amerikanismus.[8]
[3] Zuerst wurde er [der Begriff Fordismus] im Aufsatz „Über Amerikanismus und Fordismus" (in: Gramsci 1967) erwähnt.[9]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Amerikanismus
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Amerikanismus
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalAmerikanismus
[1] The Free Dictionary „Amerikanismus
[1, 2] Duden online „Amerikanismus
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Amerikanismus“ auf wissen.de
[3] Giftige Worte der SED-Diktatur: Sprache als Instrument von Machtausübung und Ausgrenzung von Ulrich Weissgerber, 2010

Quellen:

  1. Duden online „Amerikanismus
  2. Peter Eisenberg: Das Fremdwort im Deutschen. 2., überarbeitete Auflage. de Gruyter, Berlin/New York 2012, ISBN 978-3-11-028841-4, Seite 51.
  3. Antje Wittstock: „…, wenn doch jeder versteht, was gemeint ist.“. In: Der Sprachdienst. Nummer Heft 6, 2016, Seite 242-243, Zitat Seite 243.
  4. Burckhard Garbe: Goodbye Goethe. Sprachglossen zum Neudeutsch. Herder, Freiburg/Basel/Wien 2005, ISBN 3-451-05611-9, Seite 87.
  5. Juliane von Laffert (Redaktionelle Leitung): Duden. Sprache in Bildern. Zahlen, Fakten & Kurioses aus der Welt der Wörter. Dudenverlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-411-74887-7, Seite 78.
  6. Wolfgang Viereck, Karin Viereck, Heinrich Ramisch: Dtv-Atlas Englische Sprache. 1. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2002, ISBN 978-3423032391, Seite 161 Abkürzungen aufgelöst; kursiv gedruckt: Amerikanismen kraft Entstehung.
  7. Giftige Worte der SED-Diktatur: Sprache als Instrument von Machtausübung und …, Ulrich Weissgerber, Seite 33. Abgerufen am 17. Juni 2015.
  8. Rechts- und Linkspopulismus: Eine Fallstudie anhand von Schill-Partei und PDS, Florian Hartleb. Abgerufen am 17. Juni 2015.
  9. Soziale Selbstorganisation im informationsgesellschaftlichen Kapitalismus, Christian Fuchs. Abgerufen am 17. Juni 2015.
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