Analogiebildung

Analogiebildung (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Analogiebildung die Analogiebildungen
Genitiv der Analogiebildung der Analogiebildungen
Dativ der Analogiebildung den Analogiebildungen
Akkusativ die Analogiebildung die Analogiebildungen

Worttrennung:

Ana·lo·gie·bil·dung, Plural: Ana·lo·gie·bil·dun·gen

Aussprache:

IPA: [analoˈɡiːˌbɪldʊŋ]
Hörbeispiele:  Analogiebildung (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: Bildung einer sprachlichen Einheit nach dem Vorbild einer anderen
[2] allgemein: vergleichendes Vorgehen, vergleichbares Geschehen

Herkunft:

Determinativkompositum aus Analogie und Bildung

Beispiele:

[1] „An die Beobachtung einzelner Analogiebildungen knüpfen Köpckes Überlegungen zur Erklärung der Testdaten an, die zur Ausbildung seines Schemamodells führen.“[1]
[1] „Der Darstellung von Hermanns Untersuchungen soll noch eine kurze Wiedergabe der Klassifikation der Analogiebildungen angefügt werden, damit ein Vergleich mit den früheren Versuchen ermöglicht wird.“[2]
[1] „Bei diesen Analogiebildungen war zu beachten, daß Modus und Person/Numerus getrennte Allomorphe aufweisen, daß Präsenz und Präteritum mit ablautenden Lexemen gebildet werden, daß Konjunktiv Präsens und Konjunktiv Präteritum unterschiedliche Allomorphe besitzen.“[3]
[2] „Dabei kann auch die Analogiebildung Hilfe leisten.“[4]
[2] „Daß die in beiden Typen übereinstimmende Gliederung der Extremitäten als Analogiebildung allein aufgefaßt werden kann, liegt auf der Hand.“[5]
[2] „Wirklich glücklich ist da nur, wer über genug kulturelle Halbbildung verfügt, um sich den Fall gewissermaßen durch historische Analogiebildungen vom Leib zu halten.“[6]
[2] „[Beim ‚Öxit‘] handelt sich es sich um eine unreflektierte Analogiebildung zu ‚Grexit‘ bzw. ‚Brexit‘, das in den Medien den früheren Ausdruck ‚Austritt aus der EU‘ ersetzt hat. [, so die Jury]“[7]
[2] „Das bloß rechtspolitisch Erwünschte vermag dagegen der ergänzenden Rechtsfindung durch Analogiebildung nicht als ausreichende Grundlage zu dienen […]“[8]
[2] „Die Analogiebildung ist aber nur der erste Schritt und schafft bloß ein Reservoir an möglichen Stereotypen.“[9]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Analogiebildung
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalAnalogiebildung
[1] Duden online „Analogiebildung

Quellen:

  1. Heide Wegener: Die Nominalflexion des Deutschen - verstanden als Lerngegenstand. Niemeyer, Tübingen 1995, ISBN 3-484-31151-7, Seite 47.
  2. Karl-Heinz Best: Probleme der Analogieforschung. Hueber, München 1973, Seite 59.
  3. Peter Chr. Kern, Herta Zutt: Geschichte des deutschen Flexionssystems. Niemeyer, Tübingen 1977, ISBN 3-484-25026-7, Seite 26. Abkürzungen aufgelöst.
  4. Werner Kirsch: Entscheidungsprozesse in Frage und Antwort. Springer, 2013, Seite 11 (Zitiert nach Google Books).
  5. Eduard Jacobshagen: Allgemeine Vergleichende Formenlehre der Tiere. W. Klinkhardt, Leipzig 1925, Seite 203, DNB 58098303X (Zitiert nach Google Books)
  6. Peter Richter: Spaceys Schuld wird nicht gesühnt, indem man seine Kunst löscht. In: sueddeutsche.de. 9. November 2017, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 10. August 2018).
  7. Bundespräsidentenstichwahl-Wiederholungsverschiebung ist Wort des Jahres 2016. In: DiePresse.com. 9. Dezember 2016, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 10. August 2018).
  8. Beschluss des österreichischen Obersten Gerichtshofs vom 27. Oktober 1998
  9. Ralf Junkerjürgen: Haarfarben. Böhlau, 2009, Seite 288 (Zitiert nach Google Books).
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