Herrenmensch
Herrenmensch (Deutsch)
Substantiv, m
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | der Herrenmensch | die Herrenmenschen |
Genitiv | des Herrenmenschen | der Herrenmenschen |
Dativ | dem Herrenmenschen | den Herrenmenschen |
Akkusativ | den Herrenmenschen | die Herrenmenschen |
Worttrennung:
- Her·ren·mensch, Plural: Her·ren·men·schen
Aussprache:
- IPA: [ˈhɛʁənˌmɛnʃ]
- Hörbeispiele: Herrenmensch (Info) Herrenmensch (Österreich) (Info)
Bedeutungen:
- [1] besonders im Nationalsozialismus verwendet: Mitglied der Herrenrasse; ein als rassisch höherwertig betrachteter Mensch
- [2] ein selbstbewusster Mensch, der nach der Macht strebt und sich nicht bevormunden lässt
Herkunft:
- Determinativkompositum, zusammengesetzt aus Herr, Fugenelement -en und Mensch
- Herrenmensch ist ein Begriff, der ursprünglich [2] einen Vertreter der „Herrenmoral“ im Sinne den Philosophen Friedrich Nietzsche bezeichnet. Später wurde dieser Begriff [1] in die Ideologie des Nationalsozialismus übernommen.
Synonyme:
- [2] Übermensch
Gegenwörter:
- [1, 2] Untermensch
Beispiele:
- [1] Ist Nietzsches "Übermensch"-Philosophie verantwortlich bzw. mitverantwortlich für die rassistische Herrenmensch-Ideologie des Nationalsozialismus? [1]
- [1] Diese Lehre der Bischöfe und Theologen blieb bis weit ins 19. Jahrhundert dominant, doch von diesen christlichen Herren zu den europäischen Herrenmenschen war es kein weiter Schritt. [2]
- [1] „Der arische Herrenmensch möchte wahrscheinlich sumpfen gehen und kennt sich nicht aus, dachte Ravic.“[3]
- [1, 2] „Nichts verachte ich so wie den Herrenmenschen.“[4]
- [1, 2] „Das Eigene als Norm setzend, fand der »weiße Mann« Gefallen daran, sich als Herrenmensch aufzuführen und in Szene zu setzen.“[5]
- [2] Eine zweite wesentliche Fessel des neuen Herrenmenschen erblickt Nietzsche in der christlich geprägten abendländischen Moral. [6]
- [2] „Das ist die Geschichte von den kriegerischen Herrenmenschen aus Deutschland und den friedlichen Slawen.“[7]
Übersetzungen
[1]
|
[2]
|
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1, 2] Wikipedia-Artikel „Herrenmensch“
- [2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Herrenmensch“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Herrenmensch“
- [1] Duden online „Herrenmensch“
Quellen:
- Nietzsche und die Kunst, Theo Meyer, 1993. Abgerufen am 20. Januar 2016.
- Hitlers mythische Religion: theologische Denklinien und NS-Ideologie, Anton Grabner-Haider, Peter Strasser. Abgerufen am 20. Januar 2016.
- Erich Maria Remarque: Arc de Triomphe. Roman. 4. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2001, ISBN 3-462-02723-9, Seite 336. In Englisch Dezember 1945, in Deutsch Dezember 1946 zuerst erschienen.
- Janosch: Gastmahl auf Gomera. Roman. Goldmann Verlag, München 1997, ISBN 3-442-30662-0, Seite 44.
- Bilderschule der Herrenmenschen: Koloniale Reklamesammelbilder, Joachim Zeller. Abgerufen am 20. Januar 2016.
- glasnost.de (Hartmut Krauss: Nietzsche/Marx: Unversöhnlicher Gegensatz statt "spannendes Gespann", Faschismus und Fundamentalismus. Varianten totalitärer Bewegung im Spannungsfeld zwischen prämodernem Traditionalismus und kapitalistischer "Moderne" - Teil 2)
- Peter Glotz: Die Vertreibung. Böhmen als Lehrstück. Ullstein, München 2003, ISBN 3-550-07574-X, Seite 26.
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Herdenmensch
This article is issued from Wiktionary. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.