Karteileiche

Worttrennung:

Kar·tei·lei·che, Plural: Kar·tei·lei·chen

Aussprache:

IPA: [kaʁˈtaɪ̯ˌlaɪ̯çə]

Hörbeispiele:  Karteileiche ^(Info)

Bedeutungen:

[1] nicht aktives, aber eingetragenes Mitglied einer Organisation (beispielsweise einer Partei, eines Vereins)

Herkunft:

[1] Zusammensetzung aus Kartei und Leiche, ursprünglich eine Karteikarte, deren Inhalt keiner realen Person oder Tatsache mehr entspricht.

Sinnverwandte Wörter:

[1] passives Mitglied

Beispiele:

[1] Sechs Jahre lang führte ein Mitglied der Berliner Mietervereinigung e.V. das Dasein einer Karteileiche. Die turnusmäßig verschickten Informationen für Mitglieder bekam er nicht mehr. Er nahm die Hilfe des Vereins nicht in Anspruch, umgekehrt kassierte der Verein von ihm keine Mitgliedsbeiträge. Nach sechs Jahren fiel dies offenbar jemandem auf. Plötzlich pochte die Mietervereinigung auf die Statuten und wollte Geld sehen. (Quelle)

[1] Die Gruppierung [La République En Marche (LREM)] soll rund 380.000 Anhänger haben. […] Da die Mitgliedschaft kostenlos ist, dürfte es viele Karteileichen geben. LREM-Senator François Patriat spricht von vielleicht 100.000 "aktiven" Macron-Anhängern.[1]

[1] […] seit ich vor 15 Jahren in die SPD eingetreten bin, […] wurde aus mir aber schnell das, was man eine Karteileiche nennt.[2]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Verb: sich als Karteileiche entpuppen, sich als Karteileiche herausstellen, eine Karteileiche streichen

[1] Wikipedia-Artikel „Karteileiche“

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Karteileiche“

[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Karteileiche“

[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Karteileiche“

[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Karteileiche“

[1] Deutsche Welle, Deutsch lernen - Wort der Woche: Hanna Grimm: Die Karteileiche. In: Deutsche Welle. 19. Januar 2009 (Text und Audio zum Download, Dauer: 00:59 mm:ss, URL, abgerufen am 27. September 2018).

Quellen: