Kollokationstest

Kollokationstest (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Kollokationstest die Kollokationstests
Genitiv des Kollokationstests der Kollokationstests
Dativ dem Kollokationstest den Kollokationstests
Akkusativ den Kollokationstest die Kollokationstests

Worttrennung:

Kol·lo·ka·ti·ons·test, Plural: Kol·lo·ka·ti·ons·tests

Aussprache:

IPA: [kɔlokaˈt͡si̯oːnsˌtɛst]
Hörbeispiele:  Kollokationstest (Info)
Reime: -oːnstɛst

Bedeutungen:

[1] Linguistik: Methode zur Beschreibung von Bedeutungsunterschieden im kontextuellen Zusammenhang, wobei die zu untersuchenden Lexeme auf verträgliche und unverträgliche Umgebungen hin untersucht werden

Herkunft:

Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus dem Substantiv Kollokation, dem Fugenelement -s und dem Substantiv Test

Oberbegriffe:

[1] Methode, Sprachanalyse, Analyse

Beispiele:

[1] Anhand des Adjektivs ‚grün‘ kann beim Kollokationstest gezeigt werden, dass es im Zusammenhang mit den verwendeten Substantiven ‚Baum‘, ‚Hering‘ und ‚Junge‘ verschiedene Bedeutungen erhält.
[1] „Der Kollokationstest greift zurück auf die Entdeckung W. PORZIGs, die dieser zuerst "wesenhafte Bedeutungsbeziehungen" genannt hat, und untersucht die Wörter nach ihren Verträglichkeiten mit anderen Wörtern im Kontext.“[1]
[1] „E.A.NIDA hat darauf hingewiesen, daß man mit dem Substitutionstest zu gleichen Ergebnissen komme, damit aber nicht zur Sammlung eines so großen Korpus gezwungen sei wie beim Kollokationstest.[1]
[1] „Bei der Überprüfung der Kollokabilität einzelner Adjektive in verschiedenen Kollokationstests hat sich nämlich gezeigt: 'rein' als eine Lesart im Bereich der Sauberkeit ist heute schon veraltet: üblich ist lediglich noch die Verwendung von 'rein' in der Verbindung 'reine Luft'.“[2]
[1] „Während für die Beschreibung der semantischen Kompatibilität z. B. die Monosemierung der untersuchten Lexeme vorausgesetzt wird, hat Joos in Form des Kollokationstests gerade umgekehrt mit Hilfe der semantischen Verträglichkeit bzw. Unverträglichkeit von Lexemen deren inhaltsseitige Internbeschreibung vorgenommen, d.h. polyseme Strukturen beschrieben (Joos 1958).“[3]
[1] „Die Sememstrukturen können durch Kontextanalysen, Substitutionstests, Kollokationstests und Wörterbuchvergleiche ermittelt werden.“[4]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Helmut Glück (Herausgeber): Metzler-Lexikon Sprache. 4., aktualisierte und überarbeitete Auflage. Metzler, Stuttgart/Weimar 2010, ISBN 978-3-476-02335-3, DNB 1002407257, Seite 341, Eintrag „Kollokationstest“.
[1] Hadumod Bußmann (Hrsg.), unter Mitarbeit von Hartmut Lauffer: Lexikon der Sprachwissenschaft. 4., durchgesehene und bibliografisch ergänzte Auflage. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-520-45204-7, DNB 990483797, Seite 345, Eintrag „Kollokationstest“.

Quellen:

  1. Paul Osswald: Wortfeldtheorie und Sprachenvergleich. frz. campagne u. dt. Landschaft. Gunter Narr Verlag, 1977, ISBN 9783878085072, Seite 53 (zitiert nach Google Books).
  2. Götz Hindelang, Werner Zillig (Herausgeber): Sprache: Verstehen und Handeln. Akten des 15. Linguistischen Kolloquiums : Münster 1980, Band 2. Walter de Gruyter, 1981, ISBN 9783111611877, Seite 61 (zitiert nach Google Books).
  3. Ulrich Püschel: Semantisch-syntaktische Relationen. Untersuchungen zur Kompatibilität lexikalischer Einheiten im Deutschen. Walter de Gruyter, 1975, ISBN 9783111379098, Seite 110 (zitiert nach Google Books).
  4. Johann Gottfried: Deutsch als Fremdsprache. Band 14, Herder-Institut, 1977, Seite 104 (zitiert nach Google Books).
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