Konzil

Konzil (Deutsch)

Substantiv, n

Singular Plural 1Plural 2
Nominativ das Konzil die Konziledie Konzilien
Genitiv des Konzils der Konzileder Konzilien
Dativ dem Konzil den Konzilenden Konzilien
Akkusativ das Konzil die Konziledie Konzilien

Worttrennung:

Kon·zil, Plural 1: Kon·zi·le, Plural 2: Kon·zi·li·en

Aussprache:

IPA: [kɔnˈt͡siːl]
Hörbeispiele:  Konzil (Info)
Reime: -iːl

Bedeutungen:

[1] Kirchenversammlung der katholischen Kirche, in der über kirchliche Angelegenheiten beraten und entschieden wird

Herkunft:

von lateinisch concilium  la = Versammlung im 13. Jahrhundert entlehnt; vermutlich zu dem Verb concalare  la = zusammenrufen gebildet; aus dem Präfix con-  la = zusammen und dem Verb calere  la = zusammenrufen[1][2]

Synonyme:

[1] Synode, Bischofsversammlung, Kirchenversammlung

Beispiele:

[1] „[Kaiser] Konstantin war davon überzeugt, dass nur ein einziger, ein allumfassender – eben ›katholischer‹ – Glaube der Wohlfahrt des Staates dienen könne, und berief daher eine Bischofsversammlung, also ein Konzil [1. Konzil von Nicäa], ein, an dem die Bischöfe nicht nur teilnehmen sollten, sondern mussten.“[3]
[1] „Nur fünf Jahre später bedrohte ein in Toulouse abgehaltenes Konzil die neuen ketzer und ihre Förderer mit Exkommunikation und Kerker.“[4]
[1] „Ich fragte Papa, wie man eigentlich so ein Konzil führe, und Papa erklärte es mir, und ich hörte gut zu und überlegte, was ich selbst tun würde, um ein Konzil gut zu Ende zu führen.“[5]
[1] „Obwohl dem Magister Hus selbst, den man beim Konzil von Konstanz verbrannte, neugläubige Deutsche lieber waren als katholisch gebliebene Tschechen, stellte die Hussitenzeit eine erste Aufwallung des tschechischen Nationalbewusstseins dar, das allerdings bald wieder zusammenbrach.“[6]

Wortbildungen:

[1] Laterankonzil, Partikularkonzil (Plenarkonzil/ Nationalkonzil, Provinzialkonzil), Reformkonzil
[1] konziliar, Konzilsvater
konziliant, Konzilianz

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Konzil
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Konzil
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKonzil
[1] Duden online „Konzil

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2, Seite 441.
  2. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, Seite 716.
  3. Micha Brumlik: Entstehung des Christentums. Kurze Geschichte in 5 Kapiteln. Verlagshaus Jacoby & Stuart, Berlin 2010, ISBN 978-3941787148, Seite 63
  4. Jörg Oberste: Furchtlos ins Jenseits. In: Zeit Geschichte. Epochen. Menschen. Ideen. Nummer 3/2014, Seite 26
  5. Hanns-Josef Ortheil: Die Moselreise. Roman eines Kindes. 1. Auflage. btb Verlag, München 2012, ISBN 978-3-442-74417-6, Seite 32. Entstanden 1963.
  6. Peter Glotz: Die Vertreibung. Böhmen als Lehrstück. Ullstein, München 2003, ISBN 3-550-07574-X, Seite 28 f.
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