Pseudoabenteuer

Pseudoabenteuer (Deutsch)

Substantiv, n

Singular Plural
Nominativ das Pseudoabenteuer die Pseudoabenteuer
Genitiv des Pseudoabenteuers der Pseudoabenteuer
Dativ dem Pseudoabenteuer den Pseudoabenteuern
Akkusativ das Pseudoabenteuer die Pseudoabenteuer

Worttrennung:

Pseu·do·aben·teu·er, Plural: Pseu·do·aben·teu·er

Aussprache:

IPA: [ˈpsɔɪ̯doˌʔaːbn̩tɔɪ̯ɐ]
Hörbeispiele: ,  Pseudoabenteuer (Info),  Pseudoabenteuer (Info)

Bedeutungen:

[1] Ereignis oder Erlebnis, dem der Anschein einer gefährlichen Einlassung gegeben wird, dem aber die ein Abenteuer konstituierenden Merkmale fehlen wie Risikohaltigkeit und Scheiternsmöglichkeiten sowie eigenständiges Wagen, Problemlösen und Verantworten

Herkunft:

Determinativkompositum aus dem gebundenen Lexem pseudo (griechisch: Lüge, Täuschung) und dem Substantiv Abenteuer

Sinnverwandte Wörter:

[1] Scheinabenteuer

Oberbegriffe:

[1] Abenteuer

Beispiele:

[1] „Bei Pseudoabenteuern, wie z. B. der kommerziellen Variante der Achterbahnfahrt im Vergnügungspark, trägt der Mensch dagegen kein Risiko, hat selbst keinen Einfluss auf das Geschehen und trägt keine Eigenverantwortung.“[1]
[1] „Wer unterwegs von einer Reisebetreuung umgeben ist, unternimmt kein eigenverantwortliches Wagnis und unterstellt sich dem Anspruch […], dass alle möglichen Gefahren von ihm durch die Reiseleitung abgewendet werden und er in allen Events entsprechend abgesichert ist […]. Dieser Tourist ist kein wahrer Abenteurer, sondern erlebt Pseudoabenteuer.“[2]
[1] „Das, was viele Abenteuer nennen, aber in Wahrheit meilenweit von einem solchen entfernt ist, nennt Warwitz Pseudoabenteuer.“[3]
[1] „Im Flugzeug neben 3 – 4 Touristen in der typischen Pseudoabenteuer -Tracht, 1 – 2 Geschäftsleuten und 2 weiteren Leuten […] saßen dann die ‚echten’ Papuas, dunkle Hautfarbe, eher kleinwüchsig, recht grobe Gesichtszüge, vorgealtert, krause schwarze Haare, die Männer teilweise wilde Bärte.“[4]
[1] „Die karnevaleske Episode mit Sancho Panza auf der Insel Barataria ebenso wie die lächerlichen Pseudoabenteuer Don Quijotes am Herzogshof sind der gesteigerte Ausdruck eines zutiefst gestörten, disparaten Verhältnisses zur Außenwelt […].“[5]
[1] „Beim Pseudoabenteuer wird der Schein eines wirklichen Abenteuers erweckt. Anbieter durchorganisierter Reisen verwenden zur Befriedigung des Spannungsbedürfnisses ihrer Klientel gern Bezeichnungen wie ‚Abenteuerreise’ oder ‚Expedition’ für ihre Angebote.“[6]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Pseudoabenteuer

Quellen:

  1. Jürgen Schlieckau: Kompendium der Freizeit- und Erlebnispädagogik in der Postakutbehandlung. disserta Verlag, Hamburg 2017, Seite 41.
  2. Bernd Schreiber, Marion Schreiber: Mal aus der Reihe tanzen: Die sehr persönliche Erzählung einer Weltreise. Books on Demand, Norderstedt 2017, Seite 26.
  3. Christo Foerster: Raus und machen! Wie wir von Träumern zu Abenteurern werden. GGP Media GmbH, Pößneck 2019, o.S..
  4. Dieter Stracke: Ärztliche Hilfe in Papua Neuguinea. Abgerufen am 22. November 2019.
  5. Christoph Strosetzki: Miguel Cervantes' Don Quijote: Explizite und implizite Diskurse im Don Quijote. Erich Schmidt Verlag, Berlin 2005, Seite 173.
  6. Style your Life. Abgerufen am 22. November 2019.
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