Scherzspiel

Scherzspiel (Deutsch)

Substantiv, n

Singular Plural
Nominativ das Scherzspiel die Scherzspiele
Genitiv des Scherzspieles
des Scherzspiels
der Scherzspiele
Dativ dem Scherzspiel
dem Scherzspiele
den Scherzspielen
Akkusativ das Scherzspiel die Scherzspiele

Worttrennung:

Scherz·spiel, Plural: Scherz·spie·le

Aussprache:

IPA: [ˈʃɛʁt͡sˌʃpiːl]
Hörbeispiele:  Scherzspiel (Info)

Bedeutungen:

[1] Spielform, die der allgemeinen Erheiterung dient oder bei der jemand zum Zweck der Belustigung geneckt, gutgläubig hereingelegt wird
[2] Bühnenstück mit Lustspielcharakter

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Scherz und Spiel

Sinnverwandte Wörter:

[1] Neckspiel
[2] Lustspiel

Oberbegriffe:

[1] Gesellschaftsspiel, Spiel
[2] Bühnenstück, Spiel

Beispiele:

[1] „Schließlich haben sich die Wintersportgäste in den Kurorten damals noch allerlei andere Vergnügen auf der glitzernden Fläche ausgedacht: Wettläufe, Gymkhanas – wobei man schlittschuhlaufend Hindernisse umfahren oder überspringen mußte –, Scherzspiele, bei denen man mit einem Ei oder einer Kartoffel im Mund, auf einem Löffel oder auf der flachen Hand übers Eis jagen mußte.“[1]
[1] „Ein anderes, häufig praktiziertes Scherzspiel war der ‚Finderlohn‘.“[2]
[1] „Nun konnte er den Kindern zeigen, was er da alles gelernt hatte an Witztechniken, Scherzspielen und Wort und Bild aufs überraschendste vermischenden Erzählweisen – glückliche Kinder!“[3]
[2] „So stand Heidrichs eigene Inszenierung des Scherzspiels Schluck und Jau von Gerhart Hauptmann auf den beiden Darstellern der Titelrollen.“[4]
[2] „Er sprach französisch, italiänisch und hochdeutsch, mit gleicher, während seiner Reisen erworbner Fertigkeit, und verband mit diesen geselligen Talenten auch die Gaben des Dichters Unzählige traurige und frohe Lieder, Refrains und Rondelais nach damaliger Art, sang er in trüben und frohen Stunden, oder dichtete kleine Scherzspiele und dramatisirte Schwänke für die Gesellschaft, in der er lebte.“[5]
[2] „Ein eklatantes Beispiel des Komischen ergiebt die mit einer Verlobung endigende arge Balgerei des Sempronius mit der Cyrilla in der vorletzten Scene des bekannten Scherzspiels Horribilicribrifax von A. Gryphius.“[6]
[2] „Als dieses italienische Scherzspiel des deutschen Komponisten und Organisten Johann Friedrich Agricola 1750 in Potsdam aufgeführt wurde, war Friedrich der Große so begeistert, dass er Agricola sofort zum Hofkomponisten und später sogar zum Hofkapellmeister ernannte.“[7]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Scherzspiel
[*] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Scherzspiel

Quellen:

  1. Aufa: Als Sport noch Spaß war: Eierwettblasen. In: Zeit Online. 17. März 1961, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 6. April 2019).
  2. Siegbert A. Warwitz, Anita Rudolf: Vom Sinn des Spielens. Reflexionen und Spielideen. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1664-5, Seite 33.
  3. Zeit Online: Luchs 34. In: Zeit Online. 7. Juli 1989, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 6. April 2019).
  4. Zeit Online: Theater. In: Zeit Online. 18. August 1961, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 6. April 2019).
  5. Johanna Schopenhauer: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1822, Seite 82.
  6. Conrad Beyer: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart 1882, Seite 136.
  7. Friedrich den Großen begeisterte das Scherzspiel. Abgerufen am 6. April 2019.
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