Schlögel

Schlögel (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Schlögel die Schlögel
Genitiv des Schlögels der Schlögel
Dativ dem Schlögel den Schlögeln
Akkusativ den Schlögel die Schlögel

Anmerkung:

Die Bezeichung „Schlögel“ gilt als spezifisch österreichischer Ausdruck der deutschen Sprache im Rahmen der Europäischen Union.[1]

Nebenformen:

Schlegel

Worttrennung:

Schlö·gel, Plural: Schlö·gel

Aussprache:

IPA: [ˈʃløːɡl̩]
Hörbeispiele:
Reime: -øːɡl̩

Bedeutungen:

[1] österreichisch: Hinterschenkel des Kalbs, Lamms oder Rehs

Herkunft:

Erbwort von mittelhochdeutsch slegel  gmh zu althochdeutsch slegil  goh, einer Ableitung zu schlagen; die Bezeichnung ist auf die Form einer Keule zurückzuführen[2]

Synonyme:

[1] Hinterkeule, Keule, Schenkel; österreichisch mundartlich: Biegel; schweizerisch: Stotzen

Oberbegriffe:

[1] Fleischart, Nahrungsmittel

Beispiele:

[1] Wie die Nuss, die Schale und das Fricandeau wird auch der Schlussbraten aus dem Schlögel von Schwein geschnitten.[3]
[1] Weiters werden aus dem Schlögel Steaks oder Schnitzel geschnitten, die gebraten, gegrillt oder gebacken werden. Gewürfelt ist der Schlögel ideal für kurz gebratene Ragouts, Spieße und Fondues.[4]
[1] Die weiblichen Tiere haben im Schlögel 3,3%, im Karree 6,2%, in der Schulter 3.9% und im Bauch 4,6% mehr Fleisch bezogen auf die jeweiligen Teilstückgewichte.[5]
[1] Den Schlögel mit Wildgewürz gut einreiben, im heißen Sonnenblumenöl gut anbraten, den Braten kurz aus dem Bräter auf den Teller, bitte abdecken.[6]
[1] Die schon apostrophierten repräsentativen Teile des Wildbrets, wie Schlögel, Rücken (Ziemer), bedürfen weiterer Bearbeitung, um für meine Kochgepflogenheiten entsprechend konserviert werden zu können.[7]

Wortbildungen:

Kalbsschlögel, Lammschlögel, Putenschlögel, Rehschlögel, Schweinsschlögel

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Schlögel
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Schlögel
[1] The Free Dictionary „Schlögel
[1] Duden online „Schlegel (Keule) (dort auch „Schlögel“)
[1] ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks. 41., aktualisierte Auflage. ÖBV, Wien 2009, ISBN 978-3-209-06875-0 (Bearbeitung: Otto Back et al.; Red.: Herbert Fussy, Ulrike Steiner), Seite 565, Eintrag „Schlögel“.

Quellen:

  1. Protokoll Nr. 10 über die Verwendung spezifisch österreichischer Ausdrücke der deutschen Sprache im Rahmen der europäischen Union. Bundeskanzleramt AT, 29. August 2017, abgerufen am 14. Oktober 2017.
  2. Duden online „Schlegel (Keule) (dort auch „Schlögel“)
  3. Schlussbraten. www.premiumfleisch.at, abgerufen am 13. Oktober 2017.
  4. Wild - vielseitig verwendbar. Steirische Berufsjägervereinigung, 2017, abgerufen am 13. Oktober 2017.
  5. Der Förderungsdienst. Band 46, Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, 1998, Seite 5 (zitiert nach Google Books).
  6. Wilfried Hueber: Ganz anderscht. Erlebnisse eines Tirolers im Innviertel. BoD – Books on Demand, 2015, ISBN 9783738689303, Seite 36 (zitiert nach Google Books).
  7. Hubert Christian Ehalt, Manfred Chobot, Rolf Schwendter: Kulturjahrbuch. Band 7, Verlag für Gesellschaftskritik, 1988, Seite 210 (zitiert nach Google Books).
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