Sinto

Sinto (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Sinto die Sinti
Genitiv des Sinto der Sinti
Dativ dem Sinto den Sinti
Akkusativ den Sinto die Sinti

Worttrennung:

Sin·to, Plural: Sin·ti

Aussprache:

IPA: [ˈzɪnto], [ˈsɪnto]
Hörbeispiele:  Sinto (Info),  Sinto (Info)
Reime: -ɪnto

Bedeutungen:

[1] Angehöriger einer Teilgruppe der europäischen Roma, die etwa seit Beginn des 15. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum lebt und ursprünglich über Südosteuropa aus dem indischen Subkontinent einwanderte

Herkunft:

vielleicht nach der Herkunft ihrer Vorfahren nach der im [ehemaligen] Nordwestindien gelegenen Region Sindh[1][2]

Weibliche Wortformen:

[1] Sinteza/Sintiza

Beispiele:

[1] "Sinti … bezeichnet mit einem Romanes-Wort die Angehörigen einer seit dem ausgehenden Mittelalter in Mitteleuropa beheimateten Teilminderheit der Roma."[3]
[1] „Der Ordensgeistliche erfährt schnell von den immerwährenden Sorgen der Sinti und den scheinbar unausrottbaren Vorurteilen ihrer Umgebung.“[4]
[1] „Deshalb geht sein Bericht über seine Zeit in Auschwitz und Buchenwald, über die Zwangsarbeit in Dora so zu Herzen. Daß die Diskriminierungen für einen Sinto auch nach der Befreiung und dem Ende der Diktatur nicht völlig vorbei waren, erahnt man am Ende von Rosenbergs Bericht.“[5]
[1] „Und wenn eine Sintessa einen heiratete, der nicht Sinto wäre? Das würden diese Mütter dulden.“[6]
[1] „Wer als Ausländer keinen Vermieter findet oder als Sinto, weil er ein Sinto ist, keinen Job bekommt, der ist unmittelbar von Fremdenfeindlichkeit betroffen, ohne dass ein Tropfen Blut geflossen ist, ohne blauen Fleck.“[7]
[1] „Der Sinto Hugo Höllenreiner überlebte die Todesfabrik.“[8]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Sinti
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Sinto
[1] The Free Dictionary „Sinto
[1] Duden online „Sinto
[1] Wahrig Fremdwörterlexikon „Sinto“ auf wissen.de
[1] wissen.de – Lexikon „Sinti
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSinto
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 9. Auflage. Band 5, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04059-9, DNB 98178948X (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Sinto«.
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Sinto«.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Die deutsche Rechtschreibung. In: Der Duden in zwölf Bänden. 25. Auflage. Band 1, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04015-5 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Sinto«.
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 7. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2011, ISBN 978-3-411-05507-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Sinto«.
[1] Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Sinto«.

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Sinto«.
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 7. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2011, ISBN 978-3-411-05507-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Sinto«.
  3. Karola Fings/Ulrich F. Opfermann, Glossar [Lemma Selbstbezeichnungen], in: dies. (Hrsg.), Zigeunerverfolgung im Rheinland und in Westfalen 1933–1945. Geschichte, Aufarbeitung und Erinnerung, Paderborn 2012, S. 337–359, hier: S. 351.
  4. Fatima lächelt sanft vom Podest. Zigeunerwallfahrt im saarländischen Illingen macht die Kluft zwischen der katholischen Kirche und den gläubigen Sintis deutlich. In: Nürnberger Nachrichten. 2. Juni 1990, Seite 3.
  5. Uwe Sauerwein: Vom Überleben als Sinto im „Dritten Reich“. In: Berliner Morgenpost. 18. Mai 1998, Seite 25.
  6. Die Geschichten der Hoffnung sollen siegen. In: Braunschweiger Zeitung. 3. März 2007.
  7. Anke Spoorendonk [SSW]: Bekämpfung von politischem Extremismus und Fremdenfeindlichkeit - Stärkung der Demokratie. Bericht der Landesregierung, Drucksache 16/1287. In: Schleswig-Holsteiner Landtag (Herausgeber): Plenarprotokoll, 16. Wahlperiode, 55. Sitzung. 22. März 2007, Seite 3991 (URL: PDF 485 KB, abgerufen am 2. März 2016).
    Im Originalsatz ist das Wort »Fremdenfeindlichkeit« fett gesetzt.
  8. «Du bist auf der Liste, mach dir nichts draus». In seinem «Prager Tagebuch» erzählt Petr Ginz, 1944 in Auschwitz ermordet, vom Alltag vor dem Transport ins Konzentrationslager. In: St. Galler Tagblatt. Nummer 28, 4. Februar 2008, Seite 21.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: Stino, Tonis
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