Sprachzustand

Sprachzustand (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Sprachzustand die Sprachzustände
Genitiv des Sprachzustandes
des Sprachzustands
der Sprachzustände
Dativ dem Sprachzustand
dem Sprachzustande
den Sprachzuständen
Akkusativ den Sprachzustand die Sprachzustände

Worttrennung:

Sprach·zu·stand, Plural: Sprach·zu·stän·de

Aussprache:

IPA: [ˈʃpʁaːxt͡suˌʃtant]
Hörbeispiele:  Sprachzustand (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: Art und Weise, wie eine Sprache in einem überschaubaren Zeitabschnitt verfasst ist

Sinnverwandte Wörter:

[1] Sprachstadium

Oberbegriffe:

[1] Zustand

Beispiele:

[1] „Der Zusammenhang von Sprachzustand und Sprachwandel kommt auch darin zum Ausdruck, daß der Beginn einer Veränderung ein synchronisches Faktum darstellt.“[1]
[1] „Die methodischen Probleme der Abgrenzung des Sprachzustands »in der Praxis« sind demgegenüber zweitrangig: Der Zeitraum, währenddessen »keine bedeutende Veränderung« stattfindet (Zustand), ist grundsätzlich variabel, er kann auch größer sein als ein Zeitraum mit bedeutenden Veränderungen (…).“[2]
[1] „Hermann Paul hatte die Begrenztheit einer historischen Behandlung solch chronologisch getrennter grammatischer sprachzustände bereits erkannt: als Abstraktionen sind sie jenseits des direkten Einflusses des tatsächlichen Sprachgebrauchs.“[3]
[1] „Die paläographischen Merkmale und das traditionell altjiddische Verschriftungssystem sowie der minimal rheinisch gefärbte Sprachzustand der Textfragmente passen durchaus nach Köln um die Mitte des 14. Jahrhunderts.“[4]
[1] „Was sonst methodisch streng getrennt gehalten wird, Diachronie und Synchronie nämlich, oder, auf den Gegenstand bezogen, die Beobachtung von Sprachveränderungen und von Sprachzuständen, fielen im Moment der Maueröffnung praktisch zusammen.“[5]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Sprachzustand
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Sprachzustand
[1] Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort: „Sprachzustand“. ISBN 3-494-02050-7.

Quellen:

  1. Karl-Ernst Sommerfeldt (Hrsg.): Entwicklungstendenzen in der deutschen Gegenwartssprache. VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1988, Seite 21. ISBN 3-323-00169-9. In Kapitälchen gedruckt: Saussure.
  2. Georg Objartel: Sprachstadium. In: Lexikon der germanistischen Linguistik. 2., vollständig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Hrsg. v. Hans Peter Althaus, Helmut Henne, Herbert Ernst Wiegand. Niemeyer, Tübingen 1980, Seite 557-563; Zitat Seite 559. ISBN 3-484-10391-4.
  3. C.J. Wells: Deutsch: eine Sprachgeschichte bis 1945. Niemeyer, Tübingen 1990, Seite 11. ISBN 3-484-10638-7. Kursiv gedruckt: sprachzustände.
  4. Erika Timm: Der Text auf dem Fundstück 596-10. In: Monika Grübel, Peter Honnen (Herausgeber): Jiddisch im Rheinland. Klartext, Essen 2013, ISBN 978-3-8375-0886-4, Seite 57-62, Zitat Seite 60.
  5. Andrea Schiewe, Jürgen Schiewe: Witzkultur in der DDR. Ein Beitrag zur Sprachkritik. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 3-525-34025-7, Seite 22.
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