Traufe
Traufe (Deutsch)
Substantiv, f
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | die Traufe | die Traufen |
Genitiv | der Traufe | der Traufen |
Dativ | der Traufe | den Traufen |
Akkusativ | die Traufe | die Traufen |
Worttrennung:
- Trau·fe, Plural: Trau·fen
Aussprache:
- IPA: [ˈtʁaʊ̯fə]
- Hörbeispiele: Traufe (Info)
- Reime: -aʊ̯fə
Bedeutungen:
- [1] der Rand des Dachs eines Gebäudes; die Tropfkante, unter welcher häufig eine Dachrinne angebracht ist
- [2] kombinierte Feier einer Trauung und einer Taufe
Herkunft:
- [1] mittelhochdeutsch trouf(e), althochdeutsch trouf, belegt seit dem 10. Jahrhundert[1], Kurzwort für Dachtraufe
- [2] Kofferwort aus Trauung und Taufe
Synonyme:
- [1] Dachtraufe
Beispiele:
- [1] Der Regen tropfte mir von der Traufe des Scheunendachs in den Kragen.
- [1] „Die Komödie lässt den armen Tropf neben all den glücklichen Paaren nicht nur im Regen stehen, sondern tunkt ihn in die Traufe des Wahnsinns.“[2]
- [2] „Aus der Perspektive des Pfarrpersonals ist klar, dass eine Traufe zwei unterschiedliche Kasualien von ebenfalls unterschiedlich hohem theologischen Gewicht in einem Gottesdienst zusammenbringt.“[3]
- [2] „Der inzwischen häufige praktizierte Brauch einer ‚Traufe‘, Verbindung von Trauung und Taufe würde diese Annahme stützen.“[4]
- [2] „Die Traufe ist eine Verschmelzung der Wörter Trauung und Taufe, was bedeutet, dass die beiden Feierlichkeiten in einer Zeremonie vereint werden.“[5]
- [2] „Eine junge Frau möchte eine ‚Traufe‘, also eine kirchliche Trauung mit der Taufe des Babys des Paares.“[6]
- [2] „Vor diesem Hintergrund war es für die Familie nicht schlimm, ihre ‚Traufe‘ aufgrund von Corona zu verschieben: ...“[7]
Redewendungen:
- [1] vom Regen in die Traufe kommen — von einem schlimmen Zustand in einen noch schlimmeren kommen
Übersetzungen
[1] Rand des Dachs eines Gebäudes
[2] kombinierte Feier Trauung und Taufe
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Traufe“
- [1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Traufe“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Traufe“
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Traufe“
- [*] The Free Dictionary „Traufe“
- [*] Duden online „Traufe“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Traufe“
Quellen:
- Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Traufe“, Seite 926.
- Hellmuth Karasek: Das find ich aber gar nicht komisch. Geschichte in Witzen und Geschichten über Witze. Quadriga, Köln 2015, ISBN 978-3-86995-075-4, Seite 275.
- Ilona Nord, Fest des Glaubens oder Folklore?, Kohlhammer, 2017, S. 178.
- Dietmar Coors, Theater als Gottesdienst: Das geistliche Schauspiel als moderne Verkündigungsform, LIT, 2015, S. 400.
- Nadine Schill, Hochzeitsplanung für Dummies, Wiley, 2014, S. 138.
- Franz Meurer, Glaube, Gott und Currywurst: Unser Platz ist bei den Menschen, Herder, 2020, S. 11.
- Kirche+Leben: Hochzeit mit Doppeltaufe in Mesum: Familie brauchte zwei Anläufe – Wie Heiraten in Corona-Zeiten funktioniert, 21. August 2020.
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