Viabilität
Viabilität (Deutsch)
Substantiv, f
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | die Viabilität | die Viabilitäten |
Genitiv | der Viabilität | der Viabilitäten |
Dativ | der Viabilität | den Viabilitäten |
Akkusativ | die Viabilität | die Viabilitäten |
Worttrennung:
- Via·bi·li·tät, Plural: Via·bi·li·tä·ten
Aussprache:
- IPA: [viabiliˈtɛːt]
- Hörbeispiele: —
- Reime: -ɛːt
Bedeutungen:
- [1] allgemein und Philosophie, insbesondere Konstruktivismus: Fähigkeit, einschränkende Bedingungen/Hindernisse der Umwelt oder der ‚Wirklichkeit‘ zu bewältigen
- [2] Biologie: Fähigkeit eines Organismus oder einer Zelle, zu leben, zu überleben und sich zu vermehren
- [3] Wirtschaft: wirtschaftliche Tragfähigkeit oder Überlebensfähigkeit (zum Beispiel eines Unternehmens oder einer Geschäftsidee)• Für diese Bedeutung fehlen Referenzen oder Belegstellen.
Synonyme:
- [2] Überlebensfähigkeit
Sinnverwandte Wörter:
- [1] Brauchbarkeit, Gangbarkeit, Lebbarkeit, Lebensdienlichkeit
Unterbegriffe:
- [2] Zellviabilität, Bakterienviabilität
- [3] Unternehmensviabilität
Beispiele:
- [1] „Der Begriff der Viabilität ersetzt im radikalkonstruktivistischen Konzept von von Glasersfeld den konventionellen Begriff »Wahrheit«.“[1]
- [1] „Die Vorstellung von Viabilität entspricht mir, liegt mir sehr nahe, weil ich eher die Tendenz habe, Wahrheit als Prozeß zu sehen, und nicht Wahrheit als ein Ergebnis von - auf der anderen Seite in der Psychoanalyse gibt es die […]“[2]
- [1] „Das pragmatische Kriterium der Viabilität fasst alle anderen Kriterien zusammen: Als wahr erweist sich, was sich in den Prozessen der Bewährung von Geltungsansprüchen im Zusammenspiel aller Ebenen durchsetzt – und das kann durchaus ein ‚dritter Wert‘ sein, in dem sich die paradoxe Einheit von Wahrheit und Falschheit des ersten und zweiten Wertes zeigt (Ebene D.)“[3]
- [2] „Abzugrenzen ist eine Chemotherapie vor einer Operation mit dem Ziel, einen Tumor zu verkleinern bzw. dessen Viabilität zu reduzieren und damit besser oder überhaupt operierbar zu machen – diese Therapieform bezeichnet man als neoadjuvant.“[4]
- [2] „Aus dem beobachteten Flächenwachstum lassen sich Rückschlüsse auf die Viabilität der Zellkultur ableiten.“[5]
- [2] „Nach 24-stündiger Inkubation mit 25 μM TF ging die Viabilität bereits auf 45 % zurück und konnte nach derselben Inkubationsdauer mit 50 μM TF noch weiter auf 30 % gesenkt werden.“[6]
- [2] „Abbildung 21: Verlauf der Lebendzelldichte und Viabilität während der Selektion stabil transduzierter CHO DP-12 Zellen.“[7]
- [2] „In den folgenden Versuchen wurde die Wirkung dieser Zytokine auf die Viabilität der MLC untersucht.“[8]
- [3] „Die Bank geht darauf ein, stellt aber die Bedingung, das Unternehmen müsse beweisen, dass es noch Viabilität habe, indem es 500.000 Bremsbeläge verkaufe.“[9]
- [3] „Studien zeigen die Präferenz von Frauen an Männern mit sozialem Status und Potential sowie finanzieller Viabilität und von Männern an sexuell treuen und jüngeren Frauen im zeugungsfähigsten Alter.“[10]
- [3] „Die doppelte Viabilität des Wissens muß deutlich unterschieden werden von der („einfachen“) Viabilität organisationaler Strategien bzw. strategischen Handelns des Unternehmens.“[11]
Übersetzungen
[1] Fähigkeit, einschränkende Bedingungen/Hindernisse der Umwelt oder der ‚Wirklichkeit‘ zu bewältigen
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[2] Fähigkeit eines Organismus oder einer Zelle, zu leben, zu überleben und sich zu vermehren
|
[3] wirtschaftliche Tragfähigkeit oder Überlebensfähigkeit (zum Beispiel eines Unternehmens oder einer Geschäftsidee)=
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „Viabilität“
- [*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Viabilität“
- [*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [public] Referenz- und Zeitungskorpora (frei) „Viabilität “
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Viabilität“
- [1] Michael Wagner: Wir sehen mit den Augen des Kollektivs!?. Julius Klinkhardt, 2007, ISBN 3781515214, Seite 15 (zitiert nach Google Books)
- [2] Jürgen Tomiuk, Volker Loeschke: Viabilität (Überlebensfähigkeit). In: Grundlagen der Evolutionsbiologie und Formalen Genetik. Abgerufen am 18. Mai 2023.
Quellen:
- Jan V. Wirth, Heiko Kleve: Lexikon des systemischen Arbeitens. Carl-Auer Verlag, 2023, ISBN 3849784169 (zitiert nach Google Books).
- Heinz Harbach: Konstruktivismus und Realismus in den Sozial- und Verhaltenswissenschaften. LIT Verlag Münster, 2004, ISBN 3825880036 (zitiert nach Google Books).
- Bernhard Grümme, Manfred L. Pirner: Religionsunterricht weiterdenken. Kohlhammer Verlag, 2023, ISBN 3170434055 (zitiert nach Google Books).
- Wikipedia-Artikel „Adjuvante Therapie“ (Stabilversion)
- Wikipedia-Artikel „Färbungsfreie Viabilität“ (Stabilversion)
- Andreas Gratz: Autodisplay der humanen Proteinkinase CK2 und Entwicklung eines Verfahrens zur Inhibitionstestung. Logos Verlag Berlin GmbH, 2010, ISBN 3832525734 (zitiert nach Google Books).
- Sandra Klausing: Optimierung Von CHO Produktionszelllinien:. Logos Verlag Berlin GmbH, 2014, ISBN 3832535942 (zitiert nach Google Books).
- Burkhard Ludewig: Mature Langerhanszellen. 1995 (zitiert nach Google Books).
- Wikipedia-Artikel „Tommy Boy – Durch dick und dünn“ (Stabilversion)
- Wikipedia-Artikel „Sexuelle Selektion“ (Stabilversion)
- Rationalität strategischer Entscheidungsprozesse. Springer-Verlag, 2013, ISBN 3322976289 (zitiert nach Google Books).
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