Volkssprache
Volkssprache (Deutsch)
Substantiv, f
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | die Volkssprache | die Volkssprachen |
Genitiv | der Volkssprache | der Volkssprachen |
Dativ | der Volkssprache | den Volkssprachen |
Akkusativ | die Volkssprache | die Volkssprachen |
Worttrennung:
- Volks·spra·che, Plural: Volks·spra·chen
Aussprache:
- IPA: [ˈfɔlksˌʃpʁaːxə]
- Hörbeispiele: Volkssprache (Info)
Bedeutungen:
- [1] Linguistik: Sprache einer bodenständigen Bevölkerung im Gegensatz zu anderen Sprachvarietäten
- [2] Linguistik: Bezeichnung für die einheimischen Sprachen der frühen Neuzeit als Gegenbegriff zur Wissenschaftssprache Latein
Herkunft:
- Determinativkompositum aus Volk, Fugenelement -s und Sprache
Sinnverwandte Wörter:
- [1] Umgangssprache
Oberbegriffe:
- [1, 2] Sprache
Beispiele:
- [1] „Der vorliegende 5. Band des Thesaurus der slowenischen Volkssprache in Kärnten (I–Ka) ist ein Fortsetzungsband der bisher erschienenen vier Bände (Bd.1 A–B, ÖAW; Bd.2 C–dn, ÖAW; Bd.3 do–F, ÖAW und Bd. 4 G–H).“[1]
- [1] „Brocken (Mons Bructerus, in der Volkssprache auch Blocksberg genannt), höchste Kuppe des Harzes, 1142 m hoch, liegt auf preußischem Gebiet in der Grafschaft Stolberg-Wernigerode, 850–880 m über der nur 8 km entfernten Ebene von Ilsenburg und ca. 500 m über dem südöstlichen Plateau, und ist der Mittelpunkt des nach ihm genannten Brockengebirges, das die Hauptmasse des Oberharzes bildet.“[2]
- [1] „Noch nach 1450 war die Volkssprache in Halle niederdeutsch, während die Gebildeten mitteldeutsch redeten.“[3]
- [1] „Die Volkssprache entfaltet sich für das Kind im Kreis der Familienangehörigen als Familiensprache und besitzt in diesem Milieu seinen eigentlichen Rückhalt.“[4]
- [2] „Die Mannigfaltigkeit des mündlichen Wortschatzes bleibt für die Volkssprache bestehen.“[5]
- [2] „Solche Umsetzungen volkssprachlicher Texte ins Latein erfüllen darüber hinaus eine wichtige Brückenfunktion im internationalen Literaturbetrieb, schon weil sie die ungewohnte Spannweite einer Direktübersetzung zwischen Volkssprachen aufheben…“[6]
- [2] „Auch in Luthers Tischreden beispielsweise, der wichtigsten Quelle, mischen sich westthüringische und ostmitteldeutsch-niederdeutsche Dialekte mit ganz individuellen Eigenheiten und Wortschöpfungen; sein Bemühen um die Volkssprache, um »eyn mundliche predig und lebendig worrt«, ist zudem theologisch begründet und durchaus nicht auf eine bestimmte Regionalform bezogen.“[7]
- [2] „Aber die Sprache der Wissenschaft war das Lateinische, und so blieb die Berührung mit der italienischen Volkssprache gering.“[8]
Wortbildungen:
- volkssprachlich
Übersetzungen
[1]
[2]
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1, 2] Wikipedia-Artikel „Volkssprache“
- [*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Volkssprache“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Volkssprache“
- [1] Duden online „Volkssprache“
- [1] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Volkssprache“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
Quellen:
- Thesaurus der slowenischen Volkssprache
- Meyers Konversationslexikon
- Adolf Bach: Geschichte der deutschen Sprache. Neunte, durchgesehene Auflage, VMA-Verlag, Wiesbaden o.J.; S. 237. Abkürzungen aufgelöst.
- Harald Haarmann (Herausgeber): Sprachenstatistik in Geschichte und Gegenwart. Buske, Hamburg 1979, ISBN 3-87118-368-7, Seite 26.
- Alfred Schirmer: Deutsche Wortkunde. Kulturgeschichte des Deutschen Wortschatzes. Sechste verbesserte und erweiterte Auflage von Walther Mitzka. De Gruyter, Berlin 1969, S. 70.
- Georg Objartel: Deutsche Literatursprache der frühen Neuzeit. In: Lexikon der germanistischen Linguistik. 2., vollständig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Hrsg. v. Hans Peter Althaus, Helmut Henne, Herbert Ernst Wiegand. Niemeyer, Tübingen 1980, Seite 712-719; Zitat Seite 713. ISBN 3-484-10392-2.
- Gerhart Wolff: Deutsche Sprachgeschichte. Ein Studienbuch. Athenäum, Frankfurt 1986, S. 108 f. ISBN 3-7610-2188-7
- Ernst Schwarz: Kurze deutsche Wortgeschichte. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1967, S. 80. Abkürzungen aufgelöst.
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