dionysische Zeitrechnung

dionysische Zeitrechnung (Deutsch)

Substantiv, f, Wortverbindung, adjektivische Deklination

starke Deklination ohne Artikel
Singular Plural
Nominativ dionysische Zeitrechnung
Genitiv dionysischer Zeitrechnung
Dativ dionysischer Zeitrechnung
Akkusativ dionysische Zeitrechnung
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel
Singular Plural
Nominativ die dionysische Zeitrechnung
Genitiv der dionysischen Zeitrechnung
Dativ der dionysischen Zeitrechnung
Akkusativ die dionysische Zeitrechnung
gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …)
Singular Plural
Nominativ eine dionysische Zeitrechnung
Genitiv einer dionysischen Zeitrechnung
Dativ einer dionysischen Zeitrechnung
Akkusativ eine dionysische Zeitrechnung

Worttrennung:

di·o·ny·si·sche Zeit·rech·nung, kein Plural

Aussprache:

IPA: [di̯oˈnyːzɪʃə ˈt͡saɪ̯tˌʁɛçnʊŋ]
Hörbeispiele:  dionysische Zeitrechnung (Info)

Bedeutungen:

[1] selten, veraltend: Jahreszählung ab dem von Dionysius Exiguus  WP (vermutlich fehlerhaft) angenommenen Geburtsjahr von Jesus von Nazaret

Synonyme:

[1] christliche Zeitrechnung, gängige Zeitrechnung

Sinnverwandte Wörter:

[1] v. Chr., n. Chr., v. d. Z., n. d. Z., u. Z., v. u. Z., n. d. g. Z., v. d. g. Z.

Oberbegriffe:

[1] Zeitrechnung

Beispiele:

[1] Wir befinden uns gerade im Jahr 2023 der dionysischen Zeitrechnung.
[1] „Römischer, Julianischer und Gregorianischer Kalender sowie die dionysische Zeitrechnung sind also die Grundlage für den heutigen, zumindest in der westlichen Welt gültigen Kalender mit dem 1. Jänner als Neujahrstag und dem 31. Dezember als Jahresabschluss.“[1]
[1] „Über dem Nordportal ist die älteste nach dionysischer Zeitrechnung datierte Kircheninschrift Deutschlands eingemauert, nach der die Kirche unter Abt Saleman von Lorsch erbaut und 984 durch Bischof Gebhard von Konstanz geweiht wurde.“[2]
[1] „Der Zeit nach fällt dieses Wunder ungefähr fünfzig Tage nach der Taufe; und da diese zu Anfang des jüdischen Jahres oder im Monate Thisri sich begab, in den Beginn des Dezember 778 nach Roms Erbauung, 25 nach dionysischer Zeitrechnung.“[3]
[1] „In den päbstlichen Bullen kam sie Anfangs nur sparsam vor, und noch im Jahre 1098 unterschied Urban II. diese Dionysische Zeitrechnung von der nach dem Evangelium gebildeten, welche letzte er um drei-und-zwanzig Jahre mehr, also jenes Jahr zu 1121, ansetzt, welche neue Zeitrechnung wohl keine hinreichenden Gründe für sich hat.“[4]
[1] „Auch ihm ist also dieser Unterschied von 3 Jahren zwischen wahrer und Dionysischer Zeitrechnung sehr wohl bekannt gewesen.“[5]
[1] „Die Dionysische Zeitrechnung war zu Rom bald nach der Mitte des sechsten Jahrhunderts im kirchlichen Gebrauche, und auch schon im siebenten außerhalb Italien nicht mehr unbekannt, wie Bischof Julianus von Toledo contra Judaeos lb. 3. am Schlusse […] bezeugt.“[6]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909, Stichwort „Dionysische Zeitrechnung“ (Wörterbuchnetz), „Dionysische Zeitrechnung“ (Zeno.org)

Quellen:

  1. Christoph Urbanek: Jahreswechsel feiern: Frage von Kultur und Religion. 30. Dezember 2004, abgerufen am 5. März 2022.
  2. Das Land Baden-Württemberg. Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1974 (Zitiert nach Google Books)
  3. Johann Nepomuk Sepp: Das Leben Christi. Evangelien-Harmonie. Manz, Regensburg 1843 (Zitiert nach Google Books)
  4. Morgenblatt für gebildete Stände. Über die Unrichtigkeit der christlichen Zeitrechnung. Cotta, Stuttgart/Tübingen 1830 (Zitiert nach Google Books)
  5. Evangelisch-Lutherisches Schulblatt: Monatsschrift für Erziehung und Unterricht. Unsere Zeitrechnung. Concordia Publishing House, St. Louis 1874 (Zitiert nach Google Books)
  6. Joseph Aschbach: Allgemeines Kirchen-Lexikon. von Kupferberg und Kirchheim, Mainz 1850 (Zitiert nach Google Books)
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