entjuden

Nebenformen:

entjüden

Worttrennung:

ent·ju·den, Präteritum: ent·ju·de·te, Partizip II: ent·ju·det

Aussprache:

IPA: [ɛntˈjuːdn̩]

Hörbeispiele:  entjuden ^(Info)

Reime: -uːdn̩

Bedeutungen:

[1]veraltet, historisch, besonders Nationalsozialismus: Juden aus dem Gesellschafts- und Wirtschaftsleben entfernen und jüdischen Einfluss beseitigen

[2] veraltet, reflexiv: sich vom jüdischen Glauben lösen

[3] veraltet, reflexiv: sich von den Juden und ihrem Einfluss befreien

Herkunft:

Das Wort ist seit dem 18. Jahrhundert belegt.[1]

Synonyme:

[1] entjudaisieren

Beispiele:

[1] Erklärtes Ziel war es, schnellstmöglich das Wirtschaftsleben zu entjuden.

[2] Den Juden wurde der Rat gegeben, sich zu entjuden, um vollwertige Bürger zu werden.

[3] „Hierum also keine Sorge; in dieser Beziehung entjudet sich die Welt sichtlich, wie wir ja auch am Gange der Literaturgeschichte selbst gesehen haben.“[2]

Wortbildungen:

Entjudung

[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [public] Referenz- und Zeitungskorpora (frei) „entjuden “

[1] Otto Basler: Der Große Duden, Rechtschreibung der deutschen Sprache und der Fremdwörter. Mit Unterstützung des Deutschen Sprachvereins, des Deutschen Buchdruckervereins E. V., des Hauptverbandes der graphischen Unternehmen Österreichs, des Schweizerischen Buchdruckervereins sowie der deutschen und österreichischen Korrektorenvereine nach den für das Deutsche Reich, Österreich und die Schweiz gültigen amtlichen Regeln. 11., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Bibliographisches Institut AG., Leipzig 1934, Seite 139.

[1] Joachim Heinrich Campe: Wörterbuch der deutschen Sprache. Erster Theil. A bis E, Braunschweig 1807 (Internet Archive), Seite 931.

[1] Daniela Schmidt/Dirk Schuster: „Entjudung“ – Wort, Phänomen, Programm. Zur Verwendungsgeschichte eines Begriffes. Potsdam 2016 (online)

[1–3] Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus. Berlin/New York 2007, Seite 189 ff.

Quellen: