prädisziplinär

prädisziplinär (Deutsch)

Adjektiv

Positiv Komparativ Superlativ
prädisziplinär
Alle weiteren Formen: Flexion:prädisziplinär

Worttrennung:

prä·dis·zi·p·li·när, keine Steigerung

Aussprache:

IPA: [ˌpʁɛdɪst͡sipliˈnɛːɐ̯]
Hörbeispiele:  prädisziplinär (Info)
Reime: -ɛːɐ̯

Bedeutungen:

[1] ganzheitlich ausgerichtete Arbeitsweise auf vorfachlichem Anspruchsniveau

Herkunft:

Kompositum aus dem Präfix prä- und dem Adjektiv disziplinär

Synonyme:

[1] vorfachlich

Sinnverwandte Wörter:

[1] außerfachlich, ganzheitlich

Gegenwörter:

[1] disziplinär

Beispiele:

[1] „Phänomene sind von Hause aus interdisziplinär oder prädisziplinär; eine disziplinäre Monopolisierung und eine Reduktion auf pure Daten würde sie verkürzen und verfälschen.“[1]
[1] „Im Unterschied zum prodisziplinären verzichtet der prädisziplinäre Unterricht nur vorübergehend auf die Hilfe des gefächerten Unterrichts. […] Das prädisziplinäre Unterrichtsprinzip muß in der Relativität seiner Bedeutung erkannt werden.“[2]
[1] „Ein angestrebtes Ziel der Akademiearbeit war es, statt der üblichen Flucht in das eigene Fachgebiet prädisziplinär statt Erkenntnisgrammatik Erkenntnisdramatik zu betreiben.“[3]
[1] „Weil Sorgearbeit informell, in freiwilligem Einsatz und prädisziplinär von Hilfskräften […] geleistet wird und dieser Einsatz effektiv sein soll, ist zu ihm ebenso eine begleitende Anleitung und Weiterbildung nötig wie die Hauptberuflichen für die Zusammenarbeit qualifiziert sein wollen.“[4]
[1] „Aber sie gehören inzwischen unwiderruflich zum Fachvokabular der Soziologie […], ohne daß als Grund dafür mehr als Gewöhnung an einen Zufall bei der Wahl eines geeigneten Wortes für eine noch nicht begriffene Sache ersichtlich ist – eines Wortes, das in einem großen, prädisziplinär-terminologischen Fundus zusammen mit anderen potentiellen Fachtermini zu fast beliebiger Verwendung bereit lag.“[5]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „prädisziplinär

Quellen:

  1. Bernhard Waldenfels: Erfahrung, die zur Sprache drängt: Studien zur Psychoanalyse und Psychotherapie aus phänomenologischer Sicht. Suhrkamp, Frankfurt a. Main 2019, Seite 15-16.
  2. Siegbert Warwitz: Interdisziplinäre Sporterziehung. Hofmann, Schorndorf 1974, DNB 740560026, Seite 27.
  3. Peter Heusser, Johannes Weinzirl: Rudolf Steiner: Seine Bedeutung für Wissenschaft und Leben heute. Schattauer, Stuttgart 2014, Seite 305.
  4. Herbert Bassarak, Sebastian Noll: Personal im Sozialmanagement: Neueste Entwicklungen in Forschung, Lehre und Praxis. Springer, Wiesbaden 2012, Seite 205.
  5. Carsten Colpe: Weltdeutungen im Widerstreit. Walter de Gruyter, Berlin, New York 199, Seite 9.
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