Absatz

Absatz (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Absatz die Absätze
Genitiv des Absatzes der Absätze
Dativ dem Absatz den Absätzen
Akkusativ den Absatz die Absätze

Worttrennung:

Ab·satz, Plural: Ab·sät·ze

Aussprache:

IPA: [ˈapˌzat͡s]
Hörbeispiele:  Absatz (Info)

Bedeutungen:

[1a] Betriebswirtschaftslehre: neben der Beschaffung und der Produktion die dritte grundlegende betriebliche Funktion; umfasst alle betrieblichen Maßnahmen, die der Veräußerung und dem Verkauf der produzierten Güter dienen
[1b] Betriebswirtschaftslehre: der Prozess des Verkaufens oder Absetzens
[2] Typographie: die Unterbrechung eines fortlaufenden Textes durch den Neubeginn in einer neuen Zeile oder in einem ganz neuen Abschnitt
[3] Bekleidung: der erhöhte Teil der Schuhsohle am hinteren Schuhende
[4] der Absatz einer Treppe
[5] Geologie: die Ablagerung von Sedimentgesteinen
[6] Teil eines Textes mit zusammengehörendem Inhalt, der durch eine neue Zeile und/oder Einrückung grafisch markiert ist

Abkürzungen:

Abs.

Herkunft:

spätmittelhochdeutsch abesaz „Unterbrechung, Abschnitt, Abstufung“, belegt seit dem 15. Jahrhundert, in der Bedeutung Verkauf seit dem 16. Jahrhundert, in der Bedeutung „Absatz am Schuh“ 17. Jahrhundert, in der Bedeutung „Ablagerung“ 18. Jahrhundert[1][2][3]

Synonyme:

[1] Verkauf
[4] Stiegenabsatz, Treppenabsatz
[5] Sedimentation

Gegenwörter:

[1] Beschaffung, Produktion

Unterbegriffe:

[1] Massenabsatz, Rekordabsatz

Beispiele:

[1] Der Absatz hat die Erwartungen nicht erfüllt.
[1] „Zudem brach der Absatz von nicht lebenswichtigen Waren weitgehend ein.“[4]
[2] Fügen Sie nach dieser Textpassage einen Absatz ein.
[3] Mit hohen Absätzen zu laufen ist ungesund für die Füße.
[3] „Ich hatte gerade Paris in violetten Sandaletten mit sehr hohen Absätzen durchquert, die ich bei Christian Louboutin im Sonderangebot gekauft hatte.“[5]
[3] „Sisi, an hohe Absätze nicht gewöhnt, konnte mit den glänzenden, silbernen Pumps kaum das Gleichgewicht halten, schwenkte aber ihren Po, wie sie es bei Models gesehen hatte.“[6]
[3] „Ich drehte mich auf dem Absatz um und machte, daß ich da rauskam.“[7]
[3] „Das zerbrochene Glas zerstörter Straßenlaternen knirschte unter seinen Absätzen.“[8]
[4] Diese Treppe hat sehr schmale Absätze.
[5] Tuff, in der Geologie oft gebraucht für lockere Absätze aus Wasser (wie Kalktuff, Kieseltuff)[9]
[6] Ihr fiel es zu, den dritten Absatz vorzulesen, der lang war und voller schwerer Konstruktionen.
[6] Das Bonner Grundgesetz verbietet in Artikel 26, erster Absatz, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten.[10]
[6] „Die letzten Absätze waren die Einleitung zum Thema.“[11]
[6] „Dieser Absatz ist charakteristisch für Schopenhauers künstlerische Verfahrensweise; es geht ihm darum, uns eine Analogie vor Augen zu führen, die sich ihm durch lange, tiefe Betrachtung offenbart hat.“[12]
[6] „Im letzten Absatz des Romans sitzt Lohkamp am Totenbett der verlorenen Geliebten.“[13]

Redewendungen:

[1] reißenden Absatz finden; den stockenden Absatz fördern
[3] auf dem Absatz kehrtmachen; auf dem Absatz umdrehen

Wortbildungen:

[1] Absatzeinzelkosten, Absatzergebnis, Absatzerlös, Absatzerwartung, Absatzflaute, Absatzförderung, Absatzforschung, Absatzfunktion, Absatzgebiet, Absatzgemeinkosten, Absatzmarkt, Absatzplus, Absatzkosten, Absatzplan, Absatzplanung, Absatzpolitik, Absatzpotential, Absatzstatistik

Entlehnungen:

polnisch: abzac, obcas; russisch: [2] абзац

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1–3, 5, 6] Wikipedia-Artikel „Absatz
[3, 4] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Absatz
[1–3, 5, 6] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Absatz
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalAbsatz

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9, Stichwort Barbar.
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „kochem“, Seite 9.
  3. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „setzen“.
  4. Sven Felix Kellerhoff: Heimatfront. Der Untergang der heilen Welt - Deutschland im Ersten Weltkrieg. Quadriga, Köln 2014, ISBN 978-3-86995-064-8, Seite 124.
  5. Pascale Hugues: Deutschland à la française. Rowohlt, Reinbek 2017, ISBN 978-3-498-03032-2, Seite 163. Französisches Original 2017.
  6. Chika Unigwe: Schwarze Schwestern. Roman. Tropen, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-608-50109-4, Seite 197. Originalausgabe: Niederländisch 2007.
  7. Charles Bukowski: Ausgeträumt. Roman. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1997 (übersetzt von Carl Weissner), ISBN 3-423-12342-7, Seite 50. Englisches Original 1994.
  8. Robert Baur: Blutmai. Roman. Gmeiner, Meßkirch 2018, ISBN 978-3-8392-2290-4, Seite 33.
  9. „Tuff, Mineralogie und Geologie“, Meyers Konversations-Lexikon, 1888
  10. vlg. http://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_26.html
  11. Andreas Altmann: Gebrauchsanweisung für die Welt. 8. Auflage. Piper, München/Berlin/Zürich 2016, ISBN 978-3-492-27608-5, Seite 132. Erstauflage 2012.
  12. Michel Houellebecq: In Schopenhauers Gegenwart. DuMont Buchverlag, Köln 2019 (übersetzt von Stephan Kleiner), ISBN 978-3-8321-6488-1, Seite 38. Französisches Original 2016.
  13. Wilhelm von Sternburg: „Als wäre alles das letzte Mal“: Erich Maria Remarque. Eine Biographie. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2000, ISBN 3-462-02917-7, Seite 258.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Ansatz, Aufsatz
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