Adverbialisierung
Adverbialisierung (Deutsch)
Substantiv, f
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | die Adverbialisierung | die Adverbialisierungen |
Genitiv | der Adverbialisierung | der Adverbialisierungen |
Dativ | der Adverbialisierung | den Adverbialisierungen |
Akkusativ | die Adverbialisierung | die Adverbialisierungen |
Worttrennung:
- Ad·ver·bi·a·li·sie·rung, Plural: Ad·ver·bi·a·li·sie·run·gen
Aussprache:
- IPA: [atvɛʁbi̯aliˈziːʁʊŋ]
- Hörbeispiele: Adverbialisierung (Info)
- Reime: -iːʁʊŋ
Bedeutungen:
- [1] Linguistik, Grammatik, Morphologie: Ableitung (Derivation) oder Konversion, bei der ein Adverb entsteht
Oberbegriffe:
- [1] Ableitung
Beispiele:
- [1] Die Adverbialisierung ist ein Prozess, bei dem ein Wort, das normalerweise einer anderen Wortart angehört, mit oder ohne morphologische Veränderung als Adverb verwendet wird.
- [1] „Auch synchronisch gesehen ist (a) ein markierter Fall: einerseits gibt es Sprachen, die wie das Deutsche völlig ohne spezialisierte Marker zur Adverbialisierung von Adjektiven auskommen, andererseits finden sich (b) und (c) auch in Sprachen, die über spezialisierte Adverbmarker verfügen, wie etwa das Englische, das Französische oder das Spanische.“[1]
- [1] „Unter Adverbialisierung versteht man in der Regel solche Vorgänge, die eine in der syntaktischen Funktion der Adverbialbestimmung auftretende Form eines Substantivs, seltener einer anderen Wortart, zu einfachen Adverbien umwerten: so wird dt. der G.Sg. Morgens, Abends, tsch. der A.Sg. ráno, večer, russ. der I.Sg. utrom, večerom als Adverb aufgefaßt.“[2]
- [1] „Bei der Konversion handelt es sich um die vier häufig vorkommenden Prozesse (und Resultate): 1) die Substantivierung; 2) die Verbalisierung; 3) die Adjektivierung; 4) die Adverbialisierung.“[3]
- [1] „Die Konversion ist darüber hinaus das einzige Verfahren zur Adverbialisierung von Adjektiven, das wohl allen romanischen Sprachen gemeinsam ist.“[4]
- [1] „ Je nach dem in welche Wortart das Lexem übergeht, spricht man über die Substantivierung (lesen – das Lesen, verstehen – das Verstehen, ich – das Ich, fünf – die Fünf, aber – das Aber, krank – der Kranke, reisend – der Reisende), Verbalisierung (der Film – filmen, kurz – kürzen, die Maus – mausen, der Nerv – nerven, die Mail – mailen), Adjektivierung (der Laut – laut, das Licht – licht, der Wert – wert), Adverbialisierung (sontags, daheim, nachts, teils).“[5]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] deadjektivische Adverbialisierung, denominale Adverbialisierung
Übersetzungen
[1] Ableitung (Derivation) oder Konversion, bei der ein Adverb entsteht
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Helmut Glück, Michael Rödel (Herausgeber): Metzler-Lexikon Sprache. 5., aktualisierte und überarbeitete Auflage. Metzler, Stuttgart/Weimar 2016, ISBN 978-3-476-02641-5, Seite 14.
Quellen:
- Ulrich Detges: Echt die Wahrheit sagen – Überlegungen zur Grammatikalisierung von Adverbmarkern. In: Philologie im Netz. 1998, abgerufen am 27. Mai 2023.
- Travaux Linguistiques de Prague. 3. University of Alabama Press, 1968, Seite 232 (Zitiert nach Google Books)
- Olga Olejnik, Ajgul Bajmenowa, Tatjana Gubskaja: Теоретический курс немецкого языка. (Theoretischer Kurs der deutschen Sprache). LitRes, 2011, Seite 73 (Zitiert nach Google Books)
- Martin Hummel: Adverbale und adverbialisierte Adjektive im Spanischen. Konstruktionen des Typs Los niños duermen tranquilos und María corre rápido. Narr, 2000, Seite 476 (Zitiert nach Google Books)
- D. W. Mowtschan: Theoretisch-praktische Aspekte der deutschen Gegenwartssprache – Lehrbuch. Staatliche Universität Sumy, 2016, Seite 58, abgerufen am 27. Mai 2023.
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