Agrammatismus

Agrammatismus (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Agrammatismus die Agrammatismen
Genitiv des Agrammatismus der Agrammatismen
Dativ dem Agrammatismus den Agrammatismen
Akkusativ den Agrammatismus die Agrammatismen

Worttrennung:

Agram·ma·tis·mus, Plural: Agram·ma·tis·men

Aussprache:

IPA: [aɡʁamaˈtɪsmʊs]
Hörbeispiele:  Agrammatismus (Info)
Reime: -ɪsmʊs

Bedeutungen:

[1] Linguistik, Sprachstörung, kein Plural: spezielle Form der Aphasie (Sprachstörung), bei der die Verwendung der grammatischen Elemente (Deklination, Konjugation, Funktionswörter) gestört ist
[2] mit Plural: grammatikalisch falsche Wortbildung, in der das Unvermögen, Wörter richtig zu verbinden, zum Ausdruck kommt

Herkunft:

zugrunde liegt altgriechisch ἀγράμματος (agrammatos)  grc ‚nicht schreiben könnend, ungebildet‘[1] Peuser vermutet, dass der Begriff erstmals bei Kussmaul (1877)[2] vorkommt.[3]

Synonyme:

[1] Dysgrammatismus

Oberbegriffe:

[1] Aphasie, Sprachstörung

Beispiele:

[1] Agrammatismus gehört zum Erscheinungsbild der Broca-Aphasie.
[1] „Gelegentlich wird Agrammatismus als Bezeichnung für die Entwicklungsstörung grammatischer Fähigkeiten bei Kindern verwendet (→ Dysgrammatismus).“[4]
[1] „Seit dieser Zeit haben Agrammatismus und Paragrammatismus nichts von ihrer faszinierenden Wirkung auf die Aphasieforschung, leider auch kaum etwas von der Rätselhaftigkeit ihrer Pathogenese eingebüßt.“[5]
[2] Kurts Sprache strotzt nur so vor Agrammatismen.

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Agrammatismus
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Agrammatismus
[1] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Agrammatismus“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
[1] Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort: „Agrammatismus“. ISBN 3-494-02050-7.
[1, 2] Duden online „Agrammatismus
[1, 2] Wahrig Fremdwörterlexikon „Agrammatismus“ auf wissen.de

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort: „Agrammatismus“.
  2. A. Kussmaul: Die Störungen der Sprache. Versuch einer Pathologie der Sprache. Vogel, Leipzig 1877.
  3. Günter Peuser: Aphasie. Eine Einführung in die Patholinguistik. Fink, München 1978, ISBN 3-7705-1217-0, Seite 127.
  4. Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Agrammatismus“. ISBN 3-520-45203-0. Abkürzung aufgelöst.
  5. Günter Peuser: Aphasie. Eine Einführung in die Patholinguistik. Fink, München 1978, ISBN 3-7705-1217-0, Seite 128.
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