Barras

Barras (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Barras
Genitiv des Barras
Dativ dem Barras
Akkusativ den Barras

Worttrennung:

Bar·ras, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈbaʁas]
Hörbeispiele:  Barras (Info)

Bedeutungen:

[1] soldatensprachlich: Militärwesen, Militärdienst

Herkunft:

Zur Herkunft des Wortes gibt es unterschiedliche Angaben. Laut Kluge geht es auf westjiddisch baras „Fladenbrot“ zurück. Es ist im Deutschen seit dem 19. Jahrhundert belegbar, zunächst in der Bedeutung „Kommissbrot“, erst im 20. Jahrhundert mit der Bedeutung „Militärdienst“.[1] Eine andere Deutung legt Heinz Ohff vor, der Graf Barras als Namensgeber ansieht.[2]

Synonyme:

[1] Kommiss

Sinnverwandte Wörter:

[1] Militär

Beispiele:

[1] „Wie schnell einen der Barras wieder hat! Wie rasch alles versinkt, was man in drei Wochen Urlaub lebenshungrig in sich aufnahm.“[3]
[1] „So in Chaillot nahe Paris beim Grafen Barras, der zunächst für die Französische Revolution, dann gegen Robespierre und später für Napoleon zu Felde gezogen ist und dem die Deutschen ihren Spitznamen für das Militär verdanken; er stammt aus den Rheinbundstaaten, aus denen die Franzosen viele Rekruten »zum Barras« geholt haben.“[4]
[1] „Nun könnten sie beim Barras lange warten.“[5]
[1] „Zwar gab es beim Barras Stunden, in denen man zum letzten Dreck gemacht wurde, aber nicht als Person, wie Reidel erkannte, und wenn sie vorüber waren, wenn man mit dem Dienst zurechtkam, wurde man in Ruhe gelassen, konnte sich sogar absondern, man hatte seinen Spind, seine Klappe, seine Klamotten, Zivilisten hatten keine Ahnung davon, wie man sich beim Militär für sich halten konnte.“[6]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Barras
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Barras
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBarras
[*] Duden online „Barras
[(1)] Ernst Christmann (Begründer), fortgeführt von Julius Krämer, bearbeitet von Rudolf Post; unter Mitarbeit von Josef Schwing und Sigrid Bingenheimer: Pfälzisches Wörterbuch. 6 Bände und ein Beiheft. Stuttgart 1965–1998, Stichwort „Barras“.
[*] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Barras“ auf wissen.de

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Barras“, Seite 93.
  2. Siehe den 2. Beispielssatz.
  3. Wolfgang W. Parth: Vorwärts Kameraden wir müssen zurück. Deutscher Bücherbund, Stuttgart, Seite 275
  4. Heinz Ohff: Der grüne Fürst. Das abenteuerliche Leben des Hermann Pückler-Muskau. Piper, München 1991, ISBN 3-492-11751-1, Seite 62.
  5. Walter Kempowski: Tadellöser & Wolff. Ein bürgerlicher Roman. CW Niemeyer, Hameln 1991, ISBN 3-87585-911-1, Seite 306. Das Buch ist erstmals 1971 erschienen.
  6. Alfred Andersch: Winterspelt. Roman. Diogenes, Zürich 1974, ISBN 3-257-01518-6, Seite 154.
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