Boheme
Boheme (Deutsch)
Substantiv, f
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | die Boheme | — |
Genitiv | der Boheme | — |
Dativ | der Boheme | — |
Akkusativ | die Boheme | — |
Alternative Schreibweisen:
Worttrennung:
- Bo·heme, kein Plural
Aussprache:
- IPA: [boˈɛːm], [boˈeːm], auch [boˈhɛːm], [boˈheːm][1]
- Hörbeispiele: Boheme (Info), —, Boheme (Info), Boheme (Info)
- Reime: -ɛːm, -eːm
Bedeutungen:
- [1] Das stereotypische Pariser Künstlermilieu der Mitte des 19. Jahrhunderts, gekennzeichnet durch Armut, Hunger, Wertschätzung der Freundschaft, Idealisierung der Kunst und Geringschätzung des Geldes (ein literarischer Topos)
- [1a] Davon abgeleitet: Großstädtisches Künstler- und Intellektuellenmilieu mit Zügen eines Prekariats
Herkunft:
- entlehnt von französisch bohème → fr, das auf lateinisch bohemus → la „böhmisch, Böhme“ zurückgeht. Das Wort ist seit dem 19. Jahrhundert belegt.[2]
Synonyme:
Oberbegriffe:
- [1] Milieu
Beispiele:
- [1a] „Der exklusive »Hotclub« im Keller des „Paulaner“ zog die lokale Boheme und die reiche Jugend an.“[3]
- [1a] „Da soll sich die so genannte Digital Boheme dann also bitteschön die Finger wund klicken.“[4]
- [1a] „Künstler liebten den morbiden Charme des Verfalls, doch mit dem High-Line-Boom ist die Gegend so teuer geworden, dass sich die Boheme das Meatpacking District schlicht nicht mehr leisten kann.“[5]
- [1a] „Dabei war Paris einmal die Stadt der Boheme und der Langschläfer, der großen Denker an Café-Tischen und der Faulenzer.“[6]
Wortbildungen:
- Bohemien, bohemehaft
Übersetzungen
[1]
|
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „Boheme“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Boheme“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Boheme“
- [1] The Free Dictionary „Boheme“
- [1] Duden online „Boheme“
Quellen:
- Stefan Kleiner, Ralf Knöbl und Dudenredaktion: Duden Aussprachewörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7., komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage. Band 6, Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-04067-4, DNB 1070833770 „Boheme“, Seite 241.
- Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Bohème“, Seite 137.
- Angela Bajorek: Wer fast nichts braucht, hat alles. Janosch. Die Biographie. Ullstein, Berlin 2016, ISBN 978-3-550-08125-5, Seite 180. Polnisches Original 2015.
- Die Digital Boheme feiert sich selbst. In: DiePresse.com. ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 5. Oktober 2016).
- Frank Herrmann: Die Avantgarde kehrt zurück. In: Der Standard digital. 1. Mai 2015 (URL, abgerufen am 5. Oktober 2016).
- Pascale Hugues: Deutschland à la française. Rowohlt, Reinbek 2017, ISBN 978-3-498-03032-2, Seite 173. Französisches Original 2017.
This article is issued from Wiktionary. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.