Doppelstaatler

Doppelstaatler (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Doppelstaatler die Doppelstaatler
Genitiv des Doppelstaatlers der Doppelstaatler
Dativ dem Doppelstaatler den Doppelstaatlern
Akkusativ den Doppelstaatler die Doppelstaatler

Nebenformen:

Doppelstaater

Worttrennung:

Dop·pel·staat·ler, Plural: Dop·pel·staat·ler

Aussprache:

IPA: [ˈdɔpl̩ˌʃtaːtlɐ]
Hörbeispiele:  Doppelstaatler (Info)

Bedeutungen:

[1] bundesdeutsch amtlich, auch umgangssprachlich: (männliche) Person, die eine doppelte Staatsbürgerschaft besitzt

Herkunft:

  • strukturell:
explizite Ableitung der präpositionalen Wortgruppe (mit) doppel(ter) Staat(sangehörigkeit) mit dem Suffix -ler[1][2]
Das Wort ist seit Anfang der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts in Gebrauch.[1][2]

Weibliche Wortformen:

[1] Doppelstaatlerin

Beispiele:

[1] „Darüber hinaus gibt es in Israel noch etwa achtzehntausend ‚Doppelstaatler‘, die außer der israelischen auch die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen.“[3]
[1] „Es stimmt auch nicht, daß Doppelstaatler doppelten diplomatischen Schutz genießen.“[4]
[1] „Dies käme, so heißt es weiter, insbesondere bei Doppelstaatlern ‚oder bei Deutschen, die geraume Zeit im Herkunftsland des Ehegatten gelebt und gearbeitet haben und die Sprache dieses Staates sprechen‘, in Betracht.“[5]
[1] „In der Schule, die zu 82 Prozent von türkischen Schülern und zu 18 Prozent von Doppelstaatlern und Ausländern (meist Deutschen) besucht wird, moderierte die Kanzlerin eine Diskussion zwischen Schülern, Ehemaligen und türkischen Spitzenpolitikern wie Außenminister Ahmet Davutogly und Kultusminister Ertugrul Günay zur Ausbildung an der Deutschen Schule und zu Problemen des türkischen Bildungssystems.“[6]
[1] „Welche neuen Informationen liegen der Bundesregierung zum Verbleib des deutsch-syrischen Doppelstaatlers M. H. Z. vor, in dessen Fall sie nach eigenem Bekunden (vergleiche die Antwort der Bundesregierung auf meine schriftliche Frage 9 auf Bundestagsdrucksache 17/10606) mehrfach bei der syrischen Regierung interveniert hat?“[7]
[1] „Sie müssen auch einmal sagen, warum wir bei Kindern zwei Klassen von deutschen Doppelstaatlern haben.“[8]

Alle weiteren Informationen zu diesem Begriff befinden sich im Eintrag Doppelstaater.
Ergänzungen sollten daher auch nur dort vorgenommen werden.

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Staatsbürgerschaft#Mehrfache Staatsbürgerschaft
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Doppelstaatler
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – Neologismenwörterbuch „Doppelstaatler
[1] Duden online „Doppelstaatler
[1] wissen.de – Lexikon „Doppelbürger: Doppelstaatler; Doppelstaater
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalDoppelstaatler
[1] Dieter Herberg, Michael Kinne, Doris Steffens; unter Mitarbeit von Elke Tellenbach, Doris al-Wadi: Neuer Wortschatz. Neologismen der 90er Jahre im Deutschen. In: Ludwig M. Eichinger, Peter Wiesinger (Herausgeber): Schriften des Instituts für Deutsche Sprache. Band 11, Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/New York 2004, ISBN 3-11-017750-1, DNB 971679088, Stichwort »Doppelstaatler«, Seite 81.
[1] Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Doppelstaatler«.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1, Stichwort »Doppelstaatler«, Seite 438.

Quellen:

  1. Dieter Herberg, Michael Kinne, Doris Steffens; unter Mitarbeit von Elke Tellenbach, Doris al-Wadi: Neuer Wortschatz. Neologismen der 90er Jahre im Deutschen. In: Ludwig M. Eichinger, Peter Wiesinger (Herausgeber): Schriften des Instituts für Deutsche Sprache. Band 11, Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/New York 2004, ISBN 3-11-017750-1, DNB 971679088, Stichwort »Doppelstaatler«, Seite 81.
  2. Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – Neologismenwörterbuch „Doppelstaatler
  3. Rolf Zundel: Bonn neutral. Ostberlin ist für Nasser. In: DIE ZEIT. Nummer 23, 9. Juni 1967, ISSN 0044-2070, Seite 6 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 17. Februar 2017).
  4. Diskussion um die doppelte Staatsangehörigkeit. Manche halten sie für ein Allheilmittel gegen Fremdenhaß, manche sehen darin etwas Unanständiges. In: Nürnberger Nachrichten. 24. Juni 1993, Seite 3.
  5. Sevin Dağdelen, Ulla Jelpke, Petra Pau und der Fraktion DIE LINKE: Einschränkungen des Ehegattennachzugs zu deutschen Staatsangehörigen bei fehlender Lebensunterhaltssicherung. In: Deutscher Bundestag (Herausgeber): Kleine Anfrage. 16. Wahlperiode, Drucksache 16/10254. 17. September 2008, Seite 1 (URL: PDF 73,1 kB, abgerufen am 17. Februar 2017).
  6. Wolfgang Büchner (dpa): Angela Merkel hört zu und fragt viel. In: Mannheimer Morgen. 31. März 2010, Seite 4 (Stadtausgabe).
  7. Omid Nouripour: Anlage 49, Mündliche Frage 77, Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Verbleib des deutsch-syrischen Doppelstaatlers M. H. Z. in Syrien, Antwort Cornelia Pieper, Staatsministerin AA. In: Deutscher Bundestag (Herausgeber): Stenografischer Bericht, 224. Sitzung. Plenarprotokoll 17/224. 27. Februar 2013, Seite 27889 (B) (URL: PDF 867 kB, abgerufen am 17. Februar 2017).
  8. Volker Beck: Tagesordnungspunkt 5, b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Jan Korte, Sevin Dağdelen, Dr. André Hahn, weiteren Abgeordenten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Aufhebung der Optionsregelung im Staatsangehörigkeitsrecht. Drucksache 18/1092. In: Deutscher Bundestag (Herausgeber): Stenografischer Bericht, 39. Sitzung. Plenarprotokoll 18/39. 5. Juni 2014, Seite 3343 (C) (URL: PDF 4,3 MB, abgerufen am 17. Februar 2017).
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