Episode

Episode (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Episode die Episoden
Genitiv der Episode der Episoden
Dativ der Episode den Episoden
Akkusativ die Episode die Episoden

Worttrennung:

Epi·so·de, Plural: Epi·so·den

Aussprache:

IPA: [epiˈzoːdə]
Hörbeispiele:  Episode (Info)
Reime: -oːdə

Bedeutungen:

[1] allgemein: kurzer Abschnitt in einem längeren Prozess, Verlauf
[2] Literaturwissenschaft: eingeschobene Handlung, Nebenhandlung
[3] Medizin: kurzer Abschnitt im Krankheitsverlauf
[4] Film, Fernsehen: einzelne Folge oder einzelner Teil einer Fernsehreihe oder eines mehrteiligen Films
[5] Musik: zwischen die Ausführungen des Fugenthemas eingeschobener Satz

Herkunft:

im 18. Jahrhundert von französisch épisode  fr „Nebenhandlung, Episode“ entlehnt, das auf griechisch ἐπεισόδιον (epeisodion)  grc[1] „dialogischer Einschub zwischen Chorliedern; Akt; Auftritt“ zurückgeht[2][3]

Synonyme:

[1, 4] Teil
[2, 4, 5] Zwischenspiel
[2] Nebenhandlung
[4] Folge
[5] Intermezzo

Sinnverwandte Wörter:

[1–4] Vorfall, Vorkommnis, Zwischenfall
[1, 2, 4] Begebenheit, Geschehen, Geschehnis, Vorgang

Oberbegriffe:

[1–4] Angelegenheit, Ereignis
[1, 2, 4, 5] Abschnitt

Beispiele:

[1] Die Unterbrechung war nur eine kleine Episode in unserer Reise.
[1] „Trotz dieser Episoden erwarb sich Glogowski als Innenminister auch beim politischen Gegner durchaus Respekt, galt als zuverlässig und bürgernah.“[4]
[1] „Die drei Episoden haben aber noch etwas, wieder einmal, demonstriert.“[5]
[1] „Und dann fragte er, was sie unternommen hätten, und Elisabeth erzählte von der Episode am Strand, wo sie die Betenden fotografiert hatte.“[6]
[1] „Diese Episode meines Lebens ist vorbei.“[7]
[2] In Krimis werden gerne Episoden eingeschoben, um den Zuschauer zu irritieren.
[2] „Zwei Episoden illustrieren diesen Respekt vor dem Gegner anschaulich.“[8]
[2] „Zahlreiche Episoden des Romans weisen unzweideutig auf den ungebrochenen Humanitätsglauben hin, den er trotz der Schrecknisse der Zeit verkündet.“[9]
[3] Im Verlauf von Krankheiten gibt es immer wieder mal kurze Episoden, in denen sich der Zustand des Patienten verschlimmert oder verbessert.
[4] In der letzten Episode stirbt die junge Heldin dann den Serientod.
[5] Das erste Zwischenspiel kann in einer Fuge eine Episode modulatorischer Art oder freies Spielen mit Sequenzen des Themas sein.

Wortbildungen:

episodenhaft, episodisch
Episodenfilm, Episodenliste

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[2, 3] Wikipedia-Artikel „Episode
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Episode
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalEpisode
[1, 2] The Free Dictionary „Episode
[1, 2, 4, 5] Duden online „Episode
[1, 2] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Episode“ auf wissen.de
[1, 2] Wahrig Fremdwörterlexikon „Episode“ auf wissen.de
[1, 2] wissen.de – Lexikon „Episode

Quellen:

  1. Henry George Liddell, Robert Scott, revised and augmented throughout by Sir Henry Stuart Jones with assistance of Roderick McKenzie: A Greek-English Lexicon. Clarendon Press, Oxford 1940. Stichwort „ἐπεισόδιον“.
  2. Duden online „Episode
  3. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Episode“, Seite 250.
  4. Lutz Hachmeister: Hannover. Ein deutsches Machtzentrum. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2016, ISBN 978-3-421-04705-2, Seite 162.
  5. Andreas Altmann: Gebrauchsanweisung für die Welt. 8. Auflage. Piper, München/Berlin/Zürich 2016, ISBN 978-3-492-27608-5, Seite 83. Erstauflage 2012.
  6. Henning Mankell: Der Sandmaler. Roman. Paul Zsolnay Verlag, München 2017, ISBN 978-3-552-05854-5, Seite 74. Schwedisches Original 1974.
  7. Chika Unigwe: Schwarze Schwestern. Roman. Tropen, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-608-50109-4, Seite 279. Originalausgabe: Niederländisch 2007.
  8. Thomas Amos: Ernst Jünger. Rowohlt, Reinbek 2011, ISBN 978-3-499-50715-1, Seite 50.
  9. Wilhelm von Sternburg: „Als wäre alles das letzte Mal“: Erich Maria Remarque. Eine Biographie. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2000, ISBN 3-462-02917-7, Seite 296.
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