Fluchtafel

Fluchtafel (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Fluchtafel die Fluchtafeln
Genitiv der Fluchtafel der Fluchtafeln
Dativ der Fluchtafel den Fluchtafeln
Akkusativ die Fluchtafel die Fluchtafeln

Worttrennung:

Fluch·ta·fel, Plural: Fluch·ta·feln

Aussprache:

IPA: [ˈfluːxˌtaːfl̩]
Hörbeispiele:  Fluchtafel (Info)

Bedeutungen:

[1] gezeichneter Schadenszauber auf einer kleinen Steintafel, Metallplatte oder Schriftrolle

Herkunft:

Determinativkompositum, zusammengesetzt aus den Substantiven Fluch und Tafel

Sinnverwandte Wörter:

[1] Defixitionstafel

Gegenwörter:

[1] Votivbild, Votivtafel

Verkleinerungsformen:

[1] Fluchtäfelchen

Oberbegriffe:

[1] Tafel

Beispiele:

[1] „Zwischen 500 vor und 500 nach Chr. waren Fluchtafeln ein probates Mittel, um Konkurrenten mit Hilfe der Unterweltgötter zu verfluchen.“[1]
[1] „Aus der Inschrift der gut erhaltenen Fluchtafel lesen Wissenschaftler nicht nur den Fluch, aus der Namensliste nicht nur die beschuldigten Stadtbewohner: Das handgeschriebene Latein spiegele die Umgangssprache wider, sagte der an der Ausgrabung beteiligte Archäologe Richard Buckley.“[2]
[1] „Denn die fertigen Fluchtafeln wurden im Garten oder unter der Haustür des zu verfluchenden begraben, wobei die Unterirdischen um Hilfe gerufen wurden.“[3]
[1] „Derartige Fluchtafeln wurden zumeist gerollt und gefaltet sowie mit Nägeln durchbohrt, bevor sie an für wirkungsmächtig gehaltene Orte deponiert wurden.“[4]
[1] „Fluchtafeln sind Platten aus Metall oder Stein, die von den antiken Römern benutzt wurden, um sich mit Flüchen an Menschen zu rächen, die ihnen Böses getan haben.“
[1] „In Schrift oder Bild wird der betreffende auf eine Fluchtafel gebannt oder als Defixionspuppe dargestellt.“[5]
[1] „In einer Vielzahl anderer juristischer Fluchtafeln werden nach dem Hauptopfer seine Zeugen, Helfer, Anwälte und/oder !Êndikoi genannt.“[6]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] antike, attische, griechische, oskische Fluchtafeln

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Fluchtafel

Quellen:

  1. Sei verflucht! Colloquium zu antiken Fluchtafeln an der Universität Hamburg www.uni-hamburg.de, Abkürzungen ausgeschrieben, abgerufen am 29. September 2013
  2. Antike Verwünschung: 1700 Jahre alter Fluch ausgegraben www.spiegel.de, abgerufen am 29. September 2013
  3. Fluchtafeln www.dasschwarzenetz.de, abgerufen am 29. September 2013
  4. K. Brodersen (Hg.): Fluchtafeln www2.h-net.msu.edu, abgerufen am 29. September 2013
  5. Defixion, Anheftung www.sphinx-suche.de, abgerufen am 29. September 2013
  6. ZU EINER FLUCHTAFEL VOM ATHENER KERAMEIKOS(PDF; 47,9KB) www.uni-koeln.de, abgerufen am 4. Juni 2016
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