Garderober
Garderober (Deutsch)
Substantiv, m
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | der Garderober | die Garderober |
Genitiv | des Garderobers | der Garderober |
Dativ | dem Garderober | den Garderobern |
Akkusativ | den Garderober | die Garderober |
Worttrennung:
- Gar·de·ro·ber, Plural: Gar·de·ro·ber
Aussprache:
- IPA: [ɡaʁdəˈʁoːbɐ]
- Hörbeispiele: Garderober (Info)
- Reime: -oːbɐ
Bedeutungen:
- [1] Verwahrer der Kostüme und Helfer beim Ankleiden der Darsteller am Theater und an der Oper
- [2] veraltet: Verwahrer der Kleidung
Herkunft:
- Ableitung von dem Substantiv Garderobe mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -er unter Wegfall eines unbetonten Vokals
Synonyme:
- [1] Ankleider
Weibliche Wortformen:
- [1] Garderoberin
Beispiele:
- [1] „Kirchners stille Ehrfurcht gilt einem langjährigen Garderober, der hier auch schon andere Physiognomien in den Händen hatte.“[1]
- [1] „Und in allen szenischen Produktionen war zu bestaunen, wie fabelhaft Schneider, Weißnäher, Schuster, Maskenbildner, Modisten, Kostümmaler, Requisiteure und Garderober für diese Festspiele werken.“[2]
- [1] „Ob Mitglieder des Staatsopernchors, Solisten, Orchestermusiker, Techniker, Garderober oder Korrepetitoren – irgend jemanden unserer Bühne trifft man zwischen Klosterneuburg und Lustenau auf jeden Fall an.“[3]
- [1] „Dann geht es auch schon an die ersten Arbeitsfragen: eine der Herrengarderoben ist umgezogen, es gibt neue »Garderober«, die erste Anprobenliste für Kostüme hängt schon aus, die Maske verspricht mit der Liste des Basis-Makeups bald nachzuziehen und weist freundlich darauf hin, dass bei den eng gelegten Schminkzeiten fünf Minuten Verspätung schon viel Zeit bedeuten …“[4]
- [1] „Darüber entscheidet man nicht selbst, auch nicht der Direktor, sondern die Garderober.“[5]
- [1] „Damals hat ja der Hans Albers am Volkstheater g'spüt, und die jungen Madln san immer vor'n Bühnentürl g'standen und haben g'wart, dass die Garderober des Waschwasser von den Albers in an Lavoir obebringen.“[6]
- [1] „Dabei denke ich in erster Linie an die Garderober und an die Maskenbildner.“[7]
- [1] „Es gibt Schauspieler, zu denen hat man als Garderober ein korrektes, aber durch und durch distanziertes Verhältnis.“[8]
- [1] „Ein Garderober in Salzburg sagte zu einem anderen Garderober: Ich kann heute Abend nicht, übernimm du den Minetti (lacht).“[9]
- [2] „Ordensbeamte sind: ein Bischof, ein Ceremonienmeister, ein Secretair und Zahlmeister, ein Ober-Garderober, ein Canzelist und Wappenmaler, ein Garderober und ein Ordens-Juwelier.“[10]
- [2] „Dazu gehört aber ein Geld – für die Livree hab' ich auch beim Garderober einsetzen müssen, und für 4 Tag vorausbezahlen, […]?“[11]
- [2] „Dieser nahm den Empfangszettel, gab ihn dem Garderober, wollte die Wildjour nehmen – – – – hey Kellner! ein paar Kapauner, gut gebraten, mit Selleri, aber nicht hart.“[12]
- [2] „Im Auftrag des Kaisers stellten unter Aufsicht des kaiserlichen Garderobers 86 Kunststickerinnen in Wien 30 neue Ornate fertig, die bereits am Titularfest des Ordens am 30. November (dem St. Andreastag) 1712 erstmals getragen wurden.“[13]
- [2] „Der Oberst-Kämmerer empfienge von dem Ordens-Garderober nach und nach die auf einem Redentisch niedergelegte grosse Band und eingeschlungene Ordens-Kreutz, überreichte solche auf vergoldeten Präsentir-Teller an Ihre Churfürstliche Durchlaucht, welche sie zu höchsten Handen nahmen, und einem jeden Ordens-Ritter über das Haupt auf die Schulter anlegten, hiebey auch sogleich zum gnädigsten Hand-Kuß zu liesen.“[14]
Übersetzungen
[1]
[2] veraltet: Verwahrer der Kleidung
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „Theater“ (Weiterleitung von Garderober)
- [*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Garderober“ (Korpusbeleg)
- [*] Deutsches Bühnen-Jahrbuch. Band 78, F.A. Günther & Sohn, 1970, Seite 524 (Zitiert nach Google Books).
- [1] Julius Lehmann: Jahrbuch des kaiserl. königl. Hofburg-Theaters für das Jahr 1856. J. B. Wallishauser, 1856, Seite 9 (Zitiert nach Google Books).
Quellen:
- Draussen kracht die Welt. Das Wiener Burgtheater als Maschine der Einbildungskraft. In: NZZOnline. 19. September 2005, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 2. Februar 2016).
- Hedwig Kainberger: Festspiele 2015: Ein Festival reich an Spitzenleistungen. Salzburger Nachrichten, 29. August 2015, abgerufen am 2. Februar 2016.
- Ioan Holender: Editorial. In: pro:log. Wiener Staatsoper, September 2009, abgerufen am 2. Februar 2016.
- Angekommen. Bayreuther Festspiele, 21. Juni 2012, abgerufen am 2. Februar 2016.
- Margarete Affenzeller, Mia Eidlhuber: 350 Tonnen Burgtheater. In: Der Standard digital. 4. September 2009 (URL, abgerufen am 2. Februar 2016).
- Dolores Schmidinger: Ich hab sie nicht gezählt. Kremayr & Scheriau, 2012 (Zitiert nach Google Books).
- Fritz Muliar, Volkmar Parschalk: Melde gehorsamst, das ja!. Styria Pichler, 2003, Seite 230 (Zitiert nach Google Books).
- Hanne Egghardt, Angela Reyer: Es fügte sich so … Deuticke, 2000, Seite 103 (Zitiert nach Google Books).
- Klaus Dermutz: Die Verwandlungen des Gert Voss. Residenz, 2001, Seite 30 (Zitiert nach Google Books).
- Kurt von der Aue: Das Ritterthum und die Ritter-Orden. J. T. J. Sonntag, Merseburg 1825, Seite 62 (Zitiert nach Google Books).
- Friedrich Hopp: Lazarus Polkwitzer von Nikolsburg. Wallishauser, Wien 1849, Seite 26 (Zitiert nach Google Books).
- Der Spion von Wien. (Monat März) Zweites Bändchen, kais. königl. Taubstummeninstitut, Wien 1789, Seite 25 (Zitiert nach Google Books).
- Österreichische Gesellschaft für Ordenskunde: Österreichs Orden. Akademische Druck- u. Verlagsanstalt, 1996, Seite 165 (Zitiert nach Google Books).
- Auspurgische Ordinari Postzeitung. Joseph Anton Moy, 1768 (Zitiert nach Google Books).
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Garderobier
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