Gevatter

Gevatter (Deutsch)

Substantiv, m

Singular 1Singular 2 Plural 1Plural 2
Nominativ der Gevatterder Gevatter die Gevatterdie Gevattern
Genitiv des Gevattersdes Gevattern der Gevatterder Gevattern
Dativ dem Gevatterdem Gevattern den Gevatternden Gevattern
Akkusativ den Gevatterden Gevattern die Gevatterdie Gevattern

Anmerkung:

Das Wort wurde früher schwach flektiert (bis zum 17. Jahrhundert, hier jeweils als 2. Form genannt), später stark.[1]

Worttrennung:

Ge·vat·ter, Plural: Ge·vat·tern

Aussprache:

IPA: [ɡəˈfatɐ]
Hörbeispiele:  Gevatter (Info)
Reime: -atɐ

Bedeutungen:

[1] ursprünglich: geistiger Mitvater, Mitvater in geistlicher Verantwortung (Lehnübersetzung des lateinischen compater)
[2] am Ausgang des Mittelalters: vertrauliche Anrede für einen Gleichgesinnten
[3] veraltend oder veraltet: Taufpate
[4] Verwandter, Freund, Bekannter, Nachbar
[5] diverse übertragene Bedeutungen wie „Gevatter Tod“

Herkunft:

mittelhochdeutsch gefater(e), althochdeutsch gifateri, im 12. Jahrhundert Lehnübersetzung des lateinischen Substantivs compater  la „geistlicher Mitvater“[2][3]

Synonyme:

[3] Taufpate
[4] Onkel (als Bezeichnung eines Freundes der Familie)

Weibliche Wortformen:

[3–5] Gevatterin

Beispiele:

[1]
[5] „So begehr ich dich nicht zu Gevatter“, sagte der Mann, „du gibst dem Reichen und lässest den Armen hungern.“[4]
[5] „Er legte sich ins Gras, schloss die Augen und sah in der Ferne Gevatter Tod, der es eilig hatte.“[5]

Redewendungen:

[3] Gevatter stehen
[5] Gevatter Schneider und Handschuhmacher – früher: herabsetzende Bezeichnung für Spießbürger in studentischen Kreisen, verwendet bei Friedrich Schiller

Charakteristische Wortkombinationen:

[?] Gevatter Tod

Wortbildungen:

Gevatterschaft, Gevattersmann

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[3, 4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Gevatter
[3, 4] Duden online „Gevatter
[4] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalGevatter
[3] Wikipedia-Artikel „Gevatter
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Gevatter

Quellen:

  1. Hermann Paul: Deutsches Wörterbuch. 10. Auflage, Niemeyer, Tübingen 2002. ISBN 3-484-73057-9
  2. siehe Anmerkung 1
  3. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Gevatter“, Seite 354.
  4. http://www.zeno.org/Literatur/M/Grimm,+Jacob+und+Wilhelm/M%C3%A4rchen/Kinder-+und+Hausm%C3%A4rchen/44.+Der+Gevatter+Tod
  5. Arno Surminski: Der lange Weg. Von der Memel zur Moskwa. Roman. LangenMüller, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-7844-3508-4, Seite 157.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: gevatert, vertaget, vertagte
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