Gummituchanalogie

Gummituchanalogie (Deutsch)

Substantiv, f

Singular

Plural

Nominativ die Gummituchanalogie

Genitiv der Gummituchanalogie

Dativ der Gummituchanalogie

Akkusativ die Gummituchanalogie

Alternative Schreibweisen:

Gummituch-Analogie

Worttrennung:

Gum·mi·tuch·ana·lo·gie, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈɡʊmituːxʔanaloˌɡiː]
Hörbeispiele:  Gummituchanalogie (Info)

Bedeutungen:

[1] modellhafter Vergleich der Wirkung der Gravitation in dem eine schwere Kugel ein gedachtes Gummituch wie die Raumzeit krümmt/dehnt und so eine zweite Kugel auf eine Bahn um sie zwingt

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Gummituch und Analogie

Synonyme:

Gummituchvergleich, Gummituchmodell

Oberbegriffe:

[1] Analogie, Metaphernmodell

Beispiele:

[1] „Die Gummituchanalogie: Die große Kugel in der Mitte stellt einen massereichen Körper dar, beispielsweise einen Stern. Sein Gewicht krümmt das Tuch in seiner Umgebung. Die kleinen Kugeln, die auf dem Tuch rollen, werden von der Krümmung abgelenkt und umrunden die große Kugel, ähnlich wie Planeten im Gravitationsfeld eines Sterns diesen umkreisen.“[1]
[1] „Die Gummituchanalogie gibt nicht den zeitlichen Anteil der Raumzeit wieder. Objekte auf gebundenen Umlaufbahnen auf dem Tuch oder im Weltraum scheinen bei jedem Umlauf um die Sonne zum selben Punkt zurückzulaufen. Allerdings können Himmelskörper nie an denselben Punkt der Raumzeit zurückkehren, weil sie sich immer vorwärts durch die Zeit bewegen. So kehrt beispielsweise die Erde bei jedem Umlauf an denselben Ort im Raum zurück (relativ zur Sonne), allerdings zu einem Zeitpunkt, der ein Jahr später liegt.“[2]
[1] „Die Raumzeitkrümmung existiert (schwächer) auch noch in der Ferne: Beispielsweise bekommt der Mondumlauf um die Erde durch sie eine völlig neue Grundlage: Der Mond wird nicht durch Anziehungs- und Fliehkraft auf seiner Bahn gehalten, er ist vielmehr ein Körper, der dem Weg "entlangfällt", den ihm die durch die Anwesenheit der Erde vorhandene Raumzeitkrümmung vorschreibt. In der Gummituchanalogie kreist er entlang der Außenwand der durch die Erde verursachten Einsenkung des Tuchs wie ein Rennfahrer an der außen erhöhten Bahn eines engen Rundkurses. Bei anderen gravitativ gebundenen Himmelskörpern verhält es sich ebenso; Doppelsterne bilden z.B. eine gemeinsame "Mulde" in der Raumzeit, in deren Zentrum der gemeinsame Schwerpunkt der beiden Sterne liegt, den sie ständig umkreisen müssen.“[3]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[*] canoo.net „Gummituchanalogie

Quellen:

  1. Stephen Hawking, Das Universum in der Nussschale, Hoffmann & Campe, 2001, Kapitel 2, Seite 42
  2. Astronomie: die kosmische Perspektive von Jeffrey Bennett,Nicholas Schneider, Mark Voit, Megan Donahue, Jeffrey Bennett, Pearson Deutschland GmbH, 2010, S3, Seite 642
  3. Kleines 1x1 der Relativitätstheorie: Einsteins Physik MIT Mathematik der Mittelstufe von Gottfried Beyvers & Elvira Krusch, S. 205
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