Kordon

Kordon (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural 1Plural 2
Nominativ der Kordon die Kordonsdie Kordone
Genitiv des Kordons der Kordonsder Kordone
Dativ dem Kordon den Kordonsden Kordonen
Akkusativ den Kordon die Kordonsdie Kordone

Anmerkung Plural:

Plural 2 ist vorwiegend im süddeutschen und österreichischen Raum gebräuchlich.[1]

Worttrennung:

Kor·don, Plural 1: Kor·dons, Plural 2: Kor·do·ne

Aussprache:

IPA: [kɔʁˈdɔ̃ː], süddeutsch und österreichisch auch: [kɔʁˈdoːn] mit Plural 2
Hörbeispiele:  Kordon (Info)
Reime: -ɔ̃ː, -oːn

Bedeutungen:

[1] bildungssprachlich: polizeiliche oder militärische Absperrung, vor allem durch eine Reihe von Posten
[2] Band, an dem hohe Orden befestigt werden

Herkunft:

im 18. Jahrhundert von gleichbedeutend französisch cordon  fr (eigentlich: ‚Schnur, Band‘) entlehnt, zu corde  fr ‚Seil‘[2]

Sinnverwandte Wörter:

[2] Ordensband

Oberbegriffe:

[1] Absperrung

Unterbegriffe:

[1] Grenzkordon, Polizeikordon, Seuchenkordon, Sperrkordon, Truppenkordon
[2] Großkordon

Beispiele:

[1] „Während die Ghettobewohner, eine Gruppe nach der anderen, den Wald erreichten, wurden sie von einem sich immer enger schließenden Kordon von Wachen zu den Gruben getrieben.“[3]
[1] „Je tiefer ich in die Bannmeile des Parlaments vordringe, vorbei an Staatsoper, Humboldt-Universität und Museum für Deutsche Geschichte, je näher ich dem »Ballast der Republik« komme, wie der sächselnde Volksmund Honeckers Herzeige-Palast nennt, desto dichter wird der Kordon.“[4]
[1] „Die roten Truppen werden nach München zurückgenommen, ein Kordon von etwa hundertfünfzig Mann wird die Stadt ringsum bewachen, diese Wachen sind untereinander und mit dem Kriegsministerium telephonisch verbunden.“[5]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Kordon
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kordon
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKordon
[1] The Free Dictionary „Kordon
[1, 2] Duden online „Kordon
[1, 2] Heinrich Becker (Leitung): Fremdwörterbuch. Verlag Enzyklopädie, Leipzig 1957, Seite 333.

Quellen:

  1. Duden online „Kordon
  2. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 1. Auflage. Edition Kramer im Rhenania-Buchversand, Koblenz 2010, ISBN 978-3-941960-03-9 (Lizenzausgabe des Akademie Verlag, Berlin), Stichwort „Kordon“.
  3. Saul Friedländer: Das Dritte Reich und die Juden. Die Jahre der Vernichtung 1939 — 1945. 2, C.H. Beck, München 2006 (Originaltitel: Nazi Germany and the Jews, übersetzt von Martin Pfeiffer), ISBN 3406549667, Seite 289.
  4. Gundolf S. Freyermuth: Reise in die Verlorengegangenheit. Auf den Spuren deutscher Emigranten (1933-1940). Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, Seite 214. ISBN 3-423-30345-X.
  5. Ernst Toller: Eine Jugend in Deutschland. Reclam, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-15-018688-6, Seite 161. Erstauflage 1933.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Kokon
Anagramme: Kondor
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