Motette
Motette (Deutsch)
Substantiv, f
Singular | Plural | |
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Nominativ | die Motette | die Motetten |
Genitiv | der Motette | der Motetten |
Dativ | der Motette | den Motetten |
Akkusativ | die Motette | die Motetten |
Worttrennung:
- Mo·tet·te, Plural: Mo·tet·ten
Aussprache:
- IPA: [moˈtɛtə]
- Hörbeispiele: Motette (Info)
- Reime: -ɛtə
Bedeutungen:
- [1] Musik: mehrstimmiger geistlicher oder weltlicher Chorgesang mit mehreren Abschnitten, zumeist ohne Instrumentalbegleitung
Herkunft:
- von italienisch motetto → it (Diminutiv von motto → it „Denkspruch, geistreicher Ausspruch“), von mittellateinisch motetum, zu spätlateinisch muttum[1]; zuvor wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts der mittelhochdeutsche Begriff motet → gmh aus dem Französischen entlehnt, abgeleitet von französisch mot → fr „Wort“; die heutige Schreibweise bildete sich im 18. Jahrhundert aus[2]
Gegenwörter:
- [1] Instrumentalstück, Kantate
Oberbegriffe:
- [1] Choral, Musikstück
Beispiele:
- [1] Die Messen und Motetten des um 1500 unweit von Lille geborenen Nicolas Gombert gehören zum Schönsten, was die franko-flämische Polyfonie des 15. und 16. Jahrhunderts hinterlassen hat.[3]
- [1] Bachs unvergleichliches Verdienst bei der Renovierung des Prinzips Motette lag in der Verbindung von kontrapunktischer Feinarbeit und doppelchörigem Bauplan, von triebhaft-horizontalem Fugenwerk und federnd gelagerter Gruppenstruktur.[4]
- [1] Es war nicht irgendein Gelegenheitswerk, sondern die Motette Exsultate, jubilate KV 165, ein typisch italienisches, opernhaftes Bravourstück mit furiosen Ecksätzen, einem Rezitativ und einer ausdrucksvollen Andante-Arie.[5]
- [1] Was sich nicht zuletzt in dessen madrigalesken Chorwerken aus den 30er-Jahren niederschlägt, die der NDR Chor unter Philipp Ahmann zum Doppelportrait ebenso sinnfesselnd beisteuerte wie Messiaens liturgische Motette "O sacrum convivium" (O heiliges Mahl).[6]
- [1] Gewiss singt er mit ihnen auch mal ein Schlagerlied, "die trällern das dann im Bus bei unseren Konzertreisen vergnügt vor sich hin", um gleich wieder ohne Murren zu einer Motette von Heinrich Schütz, einem Chorsatz von Mendelssohn zurückzukehren.[7]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] durchimitierte, isorhythmische Motette
Wortbildungen:
- Motettenpassion
Übersetzungen
[1] Musik: mehrstimmiger geistlicher oder weltlicher Chorgesang mit mehreren Abschnitten, zumeist ohne Instrumentalbegleitung
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „Motette“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Motette“
- [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Motette“
- [1] The Free Dictionary „Motette“
Quellen:
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 905
- Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 6. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-423-32511-9, Seite 893
- Oswald Beaujean: Zeitlos, weltlos. Klassik. In: Zeit Online. Nummer 9/2006, 23. Februar 2006, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 26. August 2012).
- Wolfram Goertz: Acht Sänger sind mehr als ein Chor. In: Zeit Online. Nummer 20/2007, 10. Mai 2007, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 26. August 2012).
- Wolfram Goertz: Mailänder Gala. Klassik. In: Zeit Online. Nummer 17/2006, 20. April 2006, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 26. August 2012).
- Lutz Lesle: Zwei große Komponisten und Einzelgänger. In: Welt Online. 15. Dezember 2008, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 26. August 2012).
- Paul Barz: Bach statt Fußballplatz. In: Welt Online. 7. Dezember 2008, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 26. August 2012).
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