Obhut

Obhut (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Obhut
Genitiv der Obhut
Dativ der Obhut
Akkusativ die Obhut

Worttrennung:

Ob·hut, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈɔpˌhuːt]
Hörbeispiele:  Obhut (Info)

Bedeutungen:

[1] gehoben: beschützende Aufsicht über jemanden
[2] Aufsicht über jemanden oder etwas

Herkunft:

Determinativkompositum aus der Präposition ob und dem Substantiv Hut „Hüten, Behütung“, seit Mitte des 17. Jahrhunderts[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Fürsorge
[2] Aufsicht, Gewahrsam

Beispiele:

[1] Nachdem die Eltern der Kinder starben, nahm die Tante sie in ihre Obhut.
[1] „Viele dieser Frauen mussten ihre eigenen Kinder in der Heimat zurücklassen und in die Obhut von Verwandten, manchmal sogar Fremden geben.“[2]
[1] „Er hasste seinen geldgierigen Onkel, der ihn nach dem Tod der Eltern in Obhut genommen hatte…“[3]
[1] „Lassehn bleibt allein, und sofort wird ihm bewußt, wie weit er sich schon in Kloses Obhut begeben hat, daß er sich bei ihm schon fast ein wenig geborgen fühlt.“[4]
[1] „Der Pfarrer ließ mich in der Obhut des Rektors.“[5]
[2] Der Kustos nahm die Sammlung unter seine Obhut.
[2] „Der Hintergrund war der, dass die Kollekte eines gesamten Monats auf Abwege geraten war, während sie sich in der Obhut des Setzers befand.“[6]
[2] „Die Mühle ließen sie in der Obhut geschickter junger Leute.“[7]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] in Obhut nehmen, unter jemandes Obhut stehen

Wortbildungen:

Inobhutnahme

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Obhut
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Obhut
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalObhut
[1] The Free Dictionary „Obhut
[1] Duden online „Obhut

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „ob1“.
  2. Mehmet Gürcan Daimagüler: Kein schönes Land in dieser Zeit. Das Märchen von der gescheiterten Integration. Goldmann, München 2013, ISBN 978-3-442-15737-2, Seite 30.
  3. Marianne Wellershoff: Stratege der Freiheit. In: SPIEGEL GESCHICHTE. Nummer Heft 1, 2016, Seite 40-45, Zitat Seite 42.
  4. Heinz Rein: Finale Berlin. Roman. Ullstein, ohne Ortsangabe 2017, ISBN 978-3-548-28730-0, Seite 42. Originalausgabe 1947.
  5. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band 1. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 211.
  6. Jonas Jonasson: Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand. 45. Auflage. Carl's Books, München 2011 (übersetzt von Wibke Kuhn), ISBN 9783570585016, Seite 221. Schwedisches Original 2009.
  7. Anna Seghers: Sagen von Unirdischen. In: Anna Seghers: Die Toten auf der Insel Djal; Sagen von Unirdischen. 2. Auflage. Aufbau, Berlin und Weimar 1987, ISBN 3-351-00450-8, Seite 27-108, Zitat Seite 91. Zuerst 1970.
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