Ordal

Ordal (Deutsch)

Substantiv, n

Singular Plural
Nominativ das Ordal die Ordalien
Genitiv des Ordals der Ordalien
Dativ dem Ordal den Ordalien
Akkusativ das Ordal die Ordalien

Worttrennung:

Or·dal, Plural: Or·da·li·en

Aussprache:

IPA: [ɔʁˈdaːl]
Hörbeispiele:  Ordal (Info)
Reime: -aːl

Bedeutungen:

[1] Rechtsgeschichte, Mittelalter: Entscheidung in einem Rechtsstreit, die durch ein übernatürliches Ereignis herbeigeführt wird

Herkunft:

aus mittellateinisch ordalium  la und dies aus dem altenglischen ordāl „das Ausgeteilte“[1]

Synonyme:

[1] Gottesurteil

Oberbegriffe:

[1] Urteil

Beispiele:

[1] „Das Russische Roulette ist eine Extremvariante des Ordals, bei welcher der Ordalist auf jede Möglichkeit verzichtet, die Schicksalsentscheidung selbst zu beeinflussen.“[2]
[1] Im altertümlichen Gerichtsverfahren galt das Gottesurteil oder Ordal als sicheres Beweismittel. Der Angeklagte wurde dazu höchster Gefahr für Leib und Leben ausgesetzt (Feuerprobe, Wasserprobe, Zweikampf). Überlebte er unversehrt, so hatte Gott zu dessen Gunsten eingegriffen und seine Unschuld erwiesen.
[1] „Im Laufe der Jahrhunderte bildeten sich folgende Hauptarten von Ordalien in unserem Kulturkreis heraus.“[3]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Gottesurteil (Weiterleitung von Ordal)
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Ordal
[1] Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909, Stichwort „Ordalien“ (Wörterbuchnetz), „Ordalien“ (Zeno.org) zeno.org

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Eintrag „Ordal“.
  2. Siegbert A. Warwitz: Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen. Erklärungsmodelle für grenzüberschreitendes Verhalten. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1620-1, Seite 129.
  3. Siegbert A. Warwitz: Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen. Erklärungsmodelle für grenzüberschreitendes Verhalten. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1620-1, Seite 117.
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