Pimock
Pimock (Deutsch)
Substantiv, m
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | der Pimock | die Pimocken |
Genitiv | des Pimocks des Pimockes |
der Pimocken |
Dativ | dem Pimock | den Pimocken |
Akkusativ | den Pimock | die Pimocken |
Worttrennung:
- Pi·mock, Plural: Pi·mo·cken
Aussprache:
- IPA: [ˈpɪmɔk]
- Hörbeispiele: Pimock (Info)
Bedeutungen:
- [1] herabsetzend, rheinisch: Flüchtling oder Zuwanderer aus östlichen, ehemals deutschen Gebieten nach dem Zweiten Weltkrieg
Herkunft:
- abgeleitet vom Hl. Nepomuk: wurde ertränkt und später zum Heiligen u.a. der Brücken. Die ostdeutschen Flüchtlinge gelangten über Brücken in solche linksrheinischen Städte wie Köln; so gesehen hat der Hl. Nepomuk ihnen diese Rheinübergänge ermöglicht. Die Kölner entwickelten daraus diesen verächtlichen Ausdruck: Pimock = Flüchtling über die Brücken[Quellen fehlen]
Sinnverwandte Wörter:
- [1] Ostjude; neutraler: Flüchtling, Immigrant, Vertriebener, Zuwanderer
Beispiele:
- [1] „Dann gab es ein paar in Köln ausgebombte und evakuierte Menschen und es gab uns, die Flüchtlinge, die Immis, die Pimocken aus der kalten Heimat, die Koschneider.“[1]
- [1] „Über uns sagten die Einheimischen immer, da, das ist der Pimock.“[2]
- [1] „Für das ‚hillige Kölle‘ und seine zu über 90% katholische Bevölkerung war es eine Umstellung, nun auf einmal fast 50% Evangelische und sogar ‚Pimokken‘ bei sich zu haben, wie der Name für die Menschen aus dem Osten unfein lautete.“[3]
- [1] „Pimocken ist ein Schimpfwort für hergelaufene Leute aus Polen. Diese Missachtung ist bezeichnend für den Verlust der Identität der Familie und für Hannelotte besonders kränkend.“[4]
- [1] „»Pimock?« »Hab's gerade gegoogelt: kölsche Bezeichnung für einen unkölschen schäbigen Kerl.«“[5]
Übersetzungen
[1]
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Pons Wörterbuch der deutschen Umgangssprache ISBN 3-12-570600-9
- [*] Kölscher Wikipedia-Artikel „Pimock“
- [1] Übereinstimmend weisen einige Teilnehmer auf das in Josef Müllers Rheinisches Wörterbuch (Bd. 6, 1944) und auch in Adam Wredes Neuen kölnischen Sprachschatz (Bd. 2, 1958) aufgenommene Maskulinum Pimock (Plural die Pimocke)
Quellen:
- Tagchen, Tagchen: Vom Kriegsflüchtling aus Westpreußen zum Rheinländer, Hans Grugel. Abgerufen am 1. November 2017.
- Integration und Segregation, Georg Hansen. Abgerufen am 1. November 2017.
- Die Geschichte der Evangelischen Kirche in Bensberg. Abgerufen am 1. November 2017.
- Ein langes Leben, Barbara Schumacher. Abgerufen am 1. November 2017.
- Milchschaumschläger: Ein Café-Roman, Moritz Netenjakob. Abgerufen am 1. November 2017.
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Pimok
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