Schönschreiberei

Schönschreiberei (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Schönschreiberei die Schönschreibereien
Genitiv der Schönschreiberei der Schönschreibereien
Dativ der Schönschreiberei den Schönschreibereien
Akkusativ die Schönschreiberei die Schönschreibereien

Worttrennung:

Schön·schrei·be·rei, Plural: Schön·schrei·be·rei·en

Aussprache:

IPA: [ʃøːnʃʁaɪ̯bəˈʁaɪ̯]
Hörbeispiele:  Schönschreiberei (Info)
Reime: -aɪ̯

Bedeutungen:

[1] rhetorisch versiertes, geschicktes Schreiben
[2] Schreiben in Schönschrift, in besonders ordentlicher Schrift mit gut lesbaren Buchstaben

Herkunft:

Ableitung vom Stamm des Verbs schönschreiben mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -erei

Beispiele:

[1] „Ich hatte das Gefühl, dass ich eine Botschaft ausführen müsse, und da dachte ich mir, sie schnell, klar und einfach, ohne ‚Schönschreiberei‘ zu verkünden.“[1]
[1] „Sie liefern ihm viele Daten, die er an anderer Stelle nicht findet, er kann aber nie sicher sein, einer Fälschung, Schönschreiberei oder Manipulation durch Selektion aufzusitzen.“[2]
[1] „Unbarmherzig entlarvte er die inhaltsarme Schönschreiberei, keine rhetorische Hochstapelei ließ er durchgehen.“[3]
[1] „Dies ist keine Belletristik, keine Schönschreiberei, diese Zukunftsdokumentation ist vielmehr eine Warnung an die Menschheit!“[4]
[1] „Herr Kriegk hat daher auch mit einem sehr richtigen Takt durchaus nicht nach Schönschreiberei gestrebt, sondern sich auf Klarheit, auf einfache und ungesuchte Zierlichkeit und Richtigkeit des Ausdrucks beschränkt.“[5]
[1] „Wir brauchen eine Reform der Journalistenausbildung – weniger auf Preise orientierte Schönschreiberei in den Journalistenschulen, mehr Praxis im Feld, mehr Reflexion des eigenen Wirkens, mehr Bescheidenheit, bessere Fehlerkultur.“[6]
[1] „Allerdings wurde wohl Schönschreiberei betrieben, um den Bericht nicht wie einen Report über das schlimmstmögliche Szenario aussehen zu lassen.“[7]
[1] „Lautes, Effekte, eitle Pointen, Schönschreiberei, geschraubte Rhetorik kann man hier lange suchen.“[8]
[2] „So formen sich die Erzählungen, Fabeln und Sagen auf dem weissen Stück mit gemalten Buchstaben, manchmal in Gekrakel und Gekritzel, dann wieder mit Schönschreiberei.“[9]
[2] „Eine schablonenhafte Handschrift, Schönschreiberei sich anzugewöhnen, mit der man alles schreibt und nichts sagt, war mir von früh an ein Greuel.“[10]
[2] „Hier erfand nun die Schönschreiberei die wunderlichsten Verzierungen besonders an den Chrismen.“[11]
[2] „Schönschreiberei war eine Beschäftigung, der selbst ans gesehene Männer sich ergaben.“[12]
[2] „Sie diente der Baukunst zur Schmückung der Wände, der bildenden zur Uebertünchung von Sculpturen und Schnitzwerk, der Schönschreiberei zur Verzierung von Handschriften.“[13]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Schönschreiberei
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [public] Referenz- und Zeitungskorpora (frei) „Schönschreiberei
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchönschreiberei
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schönschreiberei

Quellen:

  1. William Walker Atkinson: Gedankenkraft im Geschäfts- und Alltagsleben. neobooks, 2018, ISBN 978-3-7427-3517-1, Seite 4 (Zitiert nach Google Books)
  2. Rolf Bergmeier: Die spätantiken Literaturquellen. GRIN Verlag, 2013, ISBN 978-3-640-49975-5, Seite 8 (Zitiert nach Google Books)
  3. Norbert Reiter: Sprache in der Slavia und auf dem Balkan. Otto Harrassowitz Verlag, 1993, ISBN 978-3-447-03323-7, Seite 15 (Zitiert nach Google Books)
  4. Pierre Sens: Die Wissenspille. BoD – Books on Demand, 2001, ISBN 978-3-8311-2181-6, Seite 5 (Zitiert nach Google Books)
  5. Friedrich Christoph Schlosser: Weltgeschichte für das deutsche Volk. Bearb. von G. L. Kriegk. 1844, Seite 7 (Zitiert nach Google Books)
  6. Susanne Gaschke: Den objektiv richtigen Journalismus gibt es ohnehin nicht: Was aber ist guter Journalismus?. In: NZZOnline. 19. Mai 2019, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 2. Februar 2022).
  7. Isabella Reichert: No Plan. In: Spiegel Online. 12. September 2019, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 2. Februar 2022).
  8. Günter de Bruyn entfloh der DDR – auf ihrem eigenen Staatsgebiet. In: NZZOnline. 2. April 2005, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 2. Februar 2022).
  9. Tobias Hafner: Verliebte Träume. neobooks, 2018, ISBN 978-3-7427-5413-4, Seite 63 (Zitiert nach Google Books)
  10. Anselm Feuerbach: Ein Vermächtnis von Anselm Feuerbach. BoD – Books on Demand, 2014, ISBN 978-3-8460-0745-7, Seite 153 (Zitiert nach Google Books)
  11. H. W. Bensen, Heinrich Wilhelm Bensen: Hieroglyphen und Buchstaben. 1860, Seite 75 (Zitiert nach Google Books)
  12. Heinrich Wuttke: Geschichte der Schrift und des Schrifttums. Рипол Классик, 1872, Seite 348 (Zitiert nach Google Books)
  13. Ernst Wilhelm Gottlieb Wachsmuth: Allgemeine Culturgeschichte. 1851, Seite 343 (Zitiert nach Google Books)
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