Selbstkompositum

Selbstkompositum (Deutsch)

Substantiv, n

Singular Plural
Nominativ das Selbstkompositum die Selbstkomposita
Genitiv des Selbstkompositums der Selbstkomposita
Dativ dem Selbstkompositum den Selbstkomposita
Akkusativ das Selbstkompositum die Selbstkomposita

Worttrennung:

Selbst·kom·po·si·tum, Plural: Selbst·kom·po·si·ta

Aussprache:

IPA: [ˈzɛlpstkɔmˌpoːzitʊm]
Hörbeispiele:  Selbstkompositum (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: Kompositum, bei dem Grundwort und Bestimmungswort übereinstimmen
[2] Linguistik: Kompositum mit dem Bestimmungswort selbst

Herkunft:

Determinativkompositum aus dem Pronomen selbst und dem Substantiv Kompositum

Synonyme:

[1] Autokompositum

Oberbegriffe:

[1] Kompositum, Reduplikation
[2] Kompositum

Beispiele:

[1] „In der Literatur heißt es generell zu NN, daß Bildungen ausgeschlossen sind, bei denen Erst- und Zweitglied das gleiche Nomen sind. Daß dies nicht zutrifft, zeigen einige der 14 Selbstkomposita (SNN) des Materials:...“[1]
[1] „Die Liste lässt sich ohne weiteres fortführen; sie bestätigt Günthers Feststellung (1981), daß Selbstkomposita prinzipiell interpretierbar sind.“[2]
[1] „Ebenfalls nicht als Reduplikate, sondern als Determinativkomposita werden hier die sogenannten Selbstkomposita verstanden, die vorrangig der Hervorhebung dienen, etwa Film-Film, graugraue Hemden.“[3]
[1] „In der Wortbildung kann dieses Prinzip beispielsweise in der Reduplikation sichtbar werden, besonders in den sog. Selbstkomposita, wie das Jetzt-jetzt von Grass, oder das ungewöhnliche wegweg von Janosch, die der Verstärkung, der Intensivierung dienen.“[4]
[2] „Demgegenüber enthält das DWDS-Gesamtkorpus 10'934 verschiedene Selbstkomposita (Types), die mit Hilfe der TAGH-Morphologie auf 7'180 verschiedene Lemmata abgebildet wurden.“[5]
[2] „In der Untersuchung wird von einer Vermutung ausgegangen, die nach Konjunktur und Implikationen von Selbstkomposita sowie substantiellen Wendungen von Ich und Selbst zielt - dies unter der Frage des Erhalts einer wirksamen Anfangsfigur in der Metaphysik.“[6]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Selbstkompositum

Quellen:

  1. Hartmut Günther: N + N: Untersuchungen zur Produktivität eines deutschen Wortbildungstyps. In: Leonard Lipka, Hartmut Günther (Herausgeber): Wortbildung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1981, ISBN 3-534-08128-5, Seite 258-280, Zitat: Seite 270. NN: Kompositum aus Nomen + Nomen; SNN: Selbstkompositum aus Nomen + Nomen.
  2. Jinyang Zhu, Christine Culp, Karl-Heinz Best: Formen und Funktionen der Doppelungen im Chinesischen im Vergleich zum Deutschen. In: Oriens Extremus 38, 1995, Seite 183-208; Zitat: Seite 200.
  3. IDS Mannheim: Reduplikation Aufgerufen am 17.2.17.
  4. JOANNA KUBASZCZYK: Wortbilder und Übersetzungsbilder, Wydawnictwo Naukowe UAM, Poznań 2011, Seite 89. Kursiv gedruckt: Jetzt-jetzt, wegweg. Aufgerufen am 17.2.17.
  5. Alexander Geyken: Automatische Wortschatzerschließung großer Textkorpora am Beispiel des DWDS, in: Linguistik online 39, 3/2009. Aufgerufen am 17.2.17.
  6. Abstract zu: Andreas Dörpinghaus: Von unbewegten und bewegten Bewegern. Bildungstheoretische Vermerke zur Frage nach dem Anfang. In: Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Pädagogik, 79 (2003) 4, S. 449-461 Aufgerufen am 17.2.17.
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