Steinbruch

Steinbruch (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Steinbruch die Steinbrüche
Genitiv des Steinbruches
des Steinbruchs
der Steinbrüche
Dativ dem Steinbruch
dem Steinbruche
den Steinbrüchen
Akkusativ den Steinbruch die Steinbrüche

Worttrennung:

Stein·bruch, Plural: Stein·brü·che

Aussprache:

IPA: [ˈʃtaɪ̯nˌbʁʊx]
Hörbeispiele:  Steinbruch (Info)
Reime: -aɪ̯nbʁʊx

Bedeutungen:

[1] Tagebau für die Gewinnung von Steinen
[2] übertragen: etwas Unfertiges oder Unaufgeräumtes
[3] übertragen: Quelle für recht beliebig Gebrauchbares

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Stein und Bruch

Oberbegriffe:

[1] Tagbau

Unterbegriffe:

[1] Granitsteinbruch, Kalksteinbruch, Marmorbruch, Marmorsteinbruch

Beispiele:

[1] Die Steinquader werden direkt im Steinbruch verladen.
[1] „Selbst der Steinbruch in der Eifel ist bekannt, aus dem der Mühlstein stammt, mit dem Legionäre in Hedemünden ihr Getreide mahlten.“[1]
[1] „Als wir mit dem Frühstück fertig waren, mußten wir zum Steinbruch marschieren, der etwa eine Meile vom Lager entfernt war.“[2]
[1] „Zwischen dem Steinbruch und dem nächsten Hause rechts kamen wir auf die Straße.“[3]
[1] „Er schien auf einem sonst unbenützten Weg zu stehen, der zu einem verlassenen Steinbruch führte.“[4]
[2] Hast du die Projektplanung angesehen? Das ist ein Steinbruch!
[3] „Aber heute verstehen die meisten [in der Wissenschaft] das Marxsche Denken nicht mehr im Sinne einer großartigen Kathedrale des Wissens, die man nur mit Ehrfurcht betreten kann, sondern sie benutzen es als Steinbruch zum Bau ihrer eigenen Argumente.“[5]
[3] „Gramsci, den Demirovic in seinem Buch hinreichend direkt und indirekt würdigt, hat seine Arbeit einmal als einen "Steinbruch" von Gedanken und noch unbeantworteten Fragen beschrieben. Diesem undogmatischen Herangehen an offene Fragen mit den Mitteln des marxistischen Sachverstandes hat sich auch Demirovic bedient, und als ein solcher Steinbruch sollte das Buch auch genutzt werden.“[6]
[3] „Gramscis »Gefängnishefte« wurden oft als eine Art Steinbruch bezeichnet: Jeder könne sich heraushauen, was und wie viel er wolle.“[7]
[3] „Seit seinem dreißigsten Jahr bis zu seinem Tode machte der berühmte Staatstheoretiker (Vom Geist der Gesetze) und Dichter (Persische Briefe) Montequieu Aufzeichnungen. Diese unter dem Titel »Mes pensées« überlieferten nachgelassenen Bücher wurden bislang vor allem als Steinbruch benutzt, um seine Gedanken und Aphorismen nach thematischen Gesichtspunkten darzubieten.“[8]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Steinbruch
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Steinbruch
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSteinbruch

Quellen:

  1. Gerald Kräft: Römerlager bietet noch „aufregendes“ Potenzial. In: Eichsfelder Tageblatt. Nummer Heft 252, 2012, 27.10., Seite 15. "mit denen" zu "mit dem" korrigiert.
  2. John Goldsmith: Die Rückkehr zur Schatzinsel. vgs verlagsgesellschaft, Köln 1987, ISBN 3-8025-5046-3, Seite 189 f. Englisches Original „Return to Treasure Island“ 1985.
  3. Ludwig Renn: Krieg. Aufbau, Berlin 2014 (Erstmals veröffentlicht 1928), ISBN 978-3-351-03515-0, Zitat Seite 26.
  4. Christopher Morley: Eine Buchhandlung auf Reisen. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2016, ISBN 978-3-455-65139-3, Seite 118. Englisches Original 1917.
  5. Hans-Heinrich Bass im Interview „Ein Steinbruch, keine Kathedrale“, Weser Kurier 30. April 2018
  6. TERZ Düsseldorfer Stattzeitung in einer Rezension
  7. Martin Krauss, Pessimismus des Verstands, Jungle World 28. Februar 2001
  8. Klappentext
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